Man werde nicht unter der Inflationsrate abschließen, sagt der Metaller-Chefverhandler Rainer Wimmer.
Die Presse: Die Regierung hat die kalte Progression fast komplett abgeschafft. Den Arbeitnehmern bleibt von den Lohnsteigerungen also mehr übrig. Nimmt das Druck aus den Verhandlungen?
Rainer Wimmer: Nein, wir verhandeln mit den Arbeitgebern über die sensationellen Ergebnisse der vergangenen zwölf Monate und nicht mit der Regierung. Auch andere Maßnahmen der Bundesregierung werden wir für die Lohnforderung nicht anrechnen, so wie das die Arbeitgeber gern hätten.
Namhafte Ökonomen raten, die Steuerentlastung zu berücksichtigen. Und der Wirtschaftsminister hat Einmalzahlungen als Teil von „pragmatischen Lösungen“ ins Spiel gebracht. Warum sperrt sich die Gewerkschaft so dagegen?
Wir verhandeln über die zurückliegenden zwölf Monate, in denen ein Rekordergebnis das andere gejagt hat. Einmalzahlungen sind nicht nachhaltig, sie verpuffen in wenigen Monaten. Bei einer Inflationsrate wie der aktuellen verlieren die Arbeitnehmer auf 20 Jahre gerechnet 66.000 Euro, wenn man das über Einmalzahlungen statt mit prozentuellen Erhöhungen regelt.