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Frauen radeln für Frauen

Marion Brogyanyi, Margit Palman und Iris Haschek (v. l.) fahren für mehr Sichtbarkeit im Straßenverkehr.
Marion Brogyanyi, Margit Palman und Iris Haschek (v. l.) fahren für mehr Sichtbarkeit im Straßenverkehr.(c) Die Presse/Clemens Fabry
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Der in mehr als 200 Ländern stattfindende „Fancy Women Bike Ride“ hat auch den Weg nach Wien gefunden. Frauen wollen sich so sichtbarer machen.

Es braucht heutzutage nicht besonders viel, um ein Event auf die Beine zu stellen: Ein Facebook-Posting, einen E-Mail-Verteiler, und schon war das Organisationsteam geboren. Acht Frauen hatten sich in den Kopf gesetzt, innerhalb weniger Wochen den Fancy Women Bike Ride zu organisieren und so eine weltweite Bewegung endlich auch nach Wien zu holen. „Keine von uns hat die anderen davor gekannt“, erzählt Iris Haschek. Manche aus der Gruppe werde sie überhaupt erst am Sonntag persönlich sehen, wenn der Bike Ride in Wien stattfindet. „Wir sind ein zusammengewürfelter Haufen“, sagt die 40-Jährige. Was die acht Frauen verbindet, ist die Liebe zum Radfahren – und der Wunsch, dass ihnen dies leichter gemacht wird.

„Es sind vor allem Frauen, die sich nicht trauen, Fahrrad zu fahren – auch in Wien“, sagt Marion Brogyanyi. Obwohl sie schon seit zehn Jahren fast täglich auf dem Rad unterwegs ist, verstehe sie die Angst. „Auch ich habe schon die Nerven weggeschmissen, sogar geweint“, sagt die 42-Jährige. Für die Radfahrenden fehle der Platz und eine angemessene Infrastruktur, vor allem sichere Radwege. Der Straßenraum müsse endlich angemessen umverteilt werden. Darauf wollen die Frauen aufmerksam machen.

Die Straße sei aber auch symbolisch gemeint, schließlich seien Frauen in allen möglichen Bereichen noch eingeschränkt. „Wir nehmen uns den Raum, der uns zusteht“, sagt Haschek. Für sie ist dieser feministische Gedanke besonders wichtig. Dass viele sich für den Umzug schön anziehen und ihre Räder mit Blumen und Glitzerbommeln schmücken werden – hier kommt das Stichwort „Fancy“ ins Spiel – und sich damit auch weiblicher Klischees bedienen, stehe für sie in keinem Widerspruch. Das Outfit selbst sei nebensächlich. „Es ist eine Demonstration, dass wir genau so sein dürfen, wie wir wollen.“

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