Forschung

Chimären von heute

Können sie uns ähnlich werden, wenn sie Zellen von uns im Gehirn haben?
Können sie uns ähnlich werden, wenn sie Zellen von uns im Gehirn haben? Westend61 / picturedesk.com
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Immer häufiger werden Zellen von Menschen in Gehirne von Tieren implantiert. Das dient der Medizin, bereitet aber auch ethische Bedenken.

Im Labor von Vincenzo De Paola am Imperial College in London kann man – über Monitore, die mit einem Mikroskop verbunden sind – zusehen, wie Gehirne von Menschen wachsen, wie ihre einzelnen Zellen sich miteinander verbinden und Netzwerke aufbauen. Das geht natürlich nicht in Gehirnkästen eines Menschen, keine Ethikkommission ließe so etwas durch. Aber es geht in denen von Mäusen, in deren Gehirne einige Zellen von Menschen implantiert wurden, die aus induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS) gezogen worden waren, das sind verjüngte Körperzellen, die sich in jede Richtung entwickeln können (Nature 608, S. 22).

Das gehört zum jüngsten Auftritt von Chimären, Mischungen von Menschen und Tieren, die in Mythen der Antike Angst und Schrecken verbreiteten und Ende des 19. Jahrhunderts als Ausgeburten der modernen Naturwissenschaften imaginiert wurden, von H. G. Wells in „Insel des Dr. Moreau“, der seinen Kollegen Frankenstein weit überbot und in blutigen Vivisektionen eine Alptraum-Menagerie zusammenschusterte, mit Bärenmenschen etwa und Leopardenmenschen.

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