Das letzte Begräbnis eines regierenden Königs des Hauses Windsor fand vor mehr als 70 Jahren statt. Am 15. Februar 1952 wurde George VI., der Vater Elizabeths II., beerdigt.
Begräbnisse von Mitgliedern der Königshäuser

„Beerdigt sie, wie's ihrem Rang gebührt“: Der Tod und das Ritual

Die Beerdigung der britischen Königin Elizabeth II. am 19. September wird nur wenige unberührt lassen. Das überkommene Zeremoniell bei den Begräbnissen von Mitgliedern der Königshäuser hat eine weit zurückreichende Tradition, das Interesse der Öffentlichkeit war immer groß. Doch nicht alle Monarchen wollten diesen Pomp.

Bei Theodor Fontane kann man nachlesen, dass der Alte Fritz, also der große Preußenkönig Friedrich II., am Ende seiner Tage bei seinen Hunden begraben sein wollte, weil er die Menschen, „diese mechante (Anm.: bösartige) Rasse“, verachtete. Er ließ sich daher seine Gruft bereits mit 32 Jahren auf der obersten Terrasse von Sanssouci herrichten, damals war das Schloss noch gar nicht erbaut. Was er auf keinen Fall wollte, waren „Umstände“ bei seinem Begräbnis. Der eitlen Neugier des Volkes zur Schau gestellt zu werden, war ihm ein Gräuel, lieber wollte er beim Schein einer Stalllaterne um Mitternacht in die Erde versenkt werden. „Ich habe als Philosoph gelebt und will als solcher begraben werden, ohne Pomp, ohne Prunk und ohne die geringsten Zeremonien.“ Viermal legte er das so fest, und doch hielt man sich nach seinem Tod am 17.

August 1786 nicht an die Vorgaben. Sein Leichnam wurde in der Potsdamer Garnisonkirche neben dem Sarg seines Vaters Friedrich Wilhelm I. zur letzten Ruhe gebettet, im Beisein tausender Zuschauer.
Erst auf den Tag genau 205 Jahre später wurde sein letzter Wunsch zumindest partiell erfüllt. Im August 1991 wurden seine sterblichen Überreste in der von ihm ausgewählten Gruft auf der Terrasse von Sanssouci beigesetzt. Erst die deutsche Wiedervereinigung ermöglichte die Erfüllung seines letzten Willens, aber eben doch nicht ganz so, wie er es sich vorgestellt hatte. Das Fernsehen war dabei, auch Kanzler Kohl. Prunk und Gepränge des Trauergottesdienstes hätte der bekannt religionskritische Monarch wohl heftig abgelehnt.

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