Tirol wählt in einer Woche einen neuen Landtag. Die ÖVP wird unter ihrem Spitzenkandidaten, Anton Mattle, das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte einfahren. Eine Tour durch ein Land, das vor einem großen Umbruch steht.
Es gibt in kleinen Tiroler Dörfern an Wahlsonntagen eine festgeschriebene Routine. Gewählt wird traditionell nach der Messe, danach geht es ins Dorfgasthaus zum Frühschoppen, und dann kommt die übliche Frage. Nicht „Was hast g'wählt?“, sondern: „Hast eh richtig g'wählt?“ Falsch gewählt ist alles andere als ÖVP.
In etlichen Gemeinden wird noch sehr richtig gewählt. In Hinterhornbach im Lechtal etwa, da kam die Volkspartei bei der jüngsten Landtagswahl 2018 auf 89,5 Prozent. Die zwei Einwohner, die die FPÖ gewählt haben, kennt man, die wählen traditionell so. Der SPÖ hat niemand die Stimme gegeben, und auch die Grünen blieben stimmenlos.