Kommentar

Verlust und Gewinn der FPÖ

Der mehrgängige Präsidentschaftswahlkrimi 2016 hat gezeigt: Es ist prinzipiell möglich, dass ein rechts-rechter Kandidat einen Sieg einfährt.

Norbert Hofer verpasste ihn nur um ein Alzerl. Euphorisiert schickt die FPÖ auch dieses Mal einen Kandidaten: Walter Rosenkranz. Dass dieser aber wohl eher ein Andreas-Khol-Schicksal erleiden wird, prophezeien aktuelle Umfragen: Rosenkranz grundelt bei 13 Prozent, während Alexander Van der Bellen bei 59 Prozent liegt. Die nette Erklärung: Mit Gerald Grosz und Tassilo Wallentin gibt es mehrere Kandidaten, die im rechten Lager fischen. Die weniger nette: Rosenkranz kommt weder rhetorisch noch charismatisch an Hofer heran. Da hilft auch keine Eigenwerbung, „skandalfrei“ zu sein. Für die FPÖ gibt es trotzdem keinen Grund für Trübsal: Glaubt man einer „Heute“-Umfrage, hat sie die ÖVP in der Sonntagsfrage überholt und liegt damit auf Platz zwei. Das würde der FPÖ durchaus Trost spenden: Seelisch, weil sie der ÖVP den Koalitionsrauswurf 2019 nicht verziehen hat. Und monetär: Die für den Wahlkampf verpulverten Millionen könnten sich durch höhere Parteiförderung amortisieren. (ath)


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