Im Jahr 2018 verlängerte Ex-OMV-Boss Rainer Seele (l.) die Gaslieferverträge mit Gazprom bis 2040. Dem wohnten Kanzler Sebastian Kurz und der russische Präsident Wladimir Putin bei.
Russland-Kurs

OMV: Liebesgrüße nach Moskau

Der Staat billigte den Russland-Kurs der OMV nicht nur, sondern unterstützte ihn aktiv. Das belegen etliche Dokumente. Von drohenden Sanktionen, Steuerwünschen, diplomatischen Missionen und Anbahnungsversuchen mit Amtsträgern.

Im Jahr 2020 ging Österreich einen diplomatisch schmalen Grat zwischen West und Ost. Die Beziehungen zwischen Russland und den USA hatten sich dramatisch verschlechtert. Im August wurde Wladimir Putins größter innerrussischer Gegner Alexej Nawalny Opfer eines Giftanschlages. Die EU verhängte Sanktionen. Hierzulande blieb es bei einem Säbelrasseln und recht konsequenzlos. Der für Österreich wichtige Geschäftspartner Russland goutierte die Zurückhaltung. Dafür drohten die verärgerten USA sogar noch vor dem Anschlag mit Sanktionen gegen den teilstaatlichen Energiekonzern OMV, wie der „Presse am Sonntag“ vorliegende Unterlagen ans Licht bringen. Die zeigen noch etwas: Dass die Politik die prorussische Ausrichtung des Konzerns, die das Land in eine heute schmerzliche Abhängigkeit brachte, nicht nur tolerierte, sondern förderte.


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