Zertifikate

Pharmaaktien als Puffer im Depot

Pharmaaktien haben defensive Qualitäten in turbulenten Zeiten.
Pharmaaktien haben defensive Qualitäten in turbulenten Zeiten.[ Picturedesk.com ]
  • Drucken

Aktien aus dem Gesundheitssektor punkten vor allem in turbulenten Zeiten mit einer ruhigeren Wertentwicklung. Doch wie können Anleger mit Zertifikaten daran teilhaben?

Wien. Die Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten werden aller Voraussicht nach länger anhalten. Erst vor Kurzem bekräftigten sowohl die US-Notenbank Fed als auch die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Entschlossenheit, die Inflation verstärkt zu bekämpfen. Dies könne in Folge sogar zu einer Konjunkturverlangsamung führen, räumte Fed-Chef Jerome Powell ein. Vorerst liegen die Inflationsraten weit über der langfristigen Zielmarke von zwei Prozent, die von Fed und EZB gesteckt worden ist.

Die Auswirkungen auf die Wirtschaft und auf einzelne Sektoren an den Börsen sind durchwachsen. Vor allem viele Wachstumsaktien leiden unter steigenden Zinsen gepaart mit einem zunehmend eingetrübten Konjunkturausblick. Ein anderes Bild bot etwa der Gesundheitssektor. „Nachdem er eine der wenigen Branchen war, die den Anlegern im ersten Halbjahr 2022 Schutz geboten haben, könnte die globale Gesundheitsbranche auch in Zukunft eine führende Rolle an den Märkten einnehmen“, meint Christophe Braun, Equity Investment Director beim US-Vermögensverwalter Capital Group. „Die Nachfrage in dem Sektor hält unabhängig vom Konjunkturzyklus an, ein Umstand, der folglich auch den Kapitalmarkt betrifft.“

Profitabel in der Defensive

Der Marktexperte wirft dazu einen Blick auf bisherige Entwicklungen. So habe der Sektor bei jeder der vergangenen acht Marktkorrekturen von mindestens 15 Prozent den globalen Aktienmarkt übertroffen. Braun spannt auch den Bogen zum Corona-Ausbruch und meint, „das Gesundheitswesen ist seit Beginn der Pandemie aus verschiedenen Gründen ein guter Ort für Investitionen“. Zunächst gab es Biopharma-Unternehmen, die Impfstoffe und Behandlungen für Covid entwickelten. Nun gebe es etablierte Pharmakonzerne, die von ihrer defensiven Natur in einer Zeit der Unsicherheit profitieren.

Zu Europas großen Pharmakonzernen zählt die Schweizer Novartis. Auf Ein-Jahres-Sicht verzeichnete die Aktie einen sehr geringen Wertverlust. Erst vor wenigen Wochen verkündete Novartis zudem, die Generikasparte Sandoz an die Börse bringen zu wollen. Der Schritt soll im zweiten Halbjahr 2023 erfolgen. Bereits im Jahr 2019 wurde die Augenheilkundesparte Alcon abgespalten. Mit diesen Schritten möchte Novartis sich schlanker aufstellen und auf innovative Arzneimittel konzentrieren, wie der Konzern betonte.

Die Aktien des britischen Pharmakonzerns AstraZeneca wiederum legten auf Ein-Jahres-Sicht sogar zu. Gemeinsam mit Merck & Co aus den USA wurde jüngst ein Studienerfolg des gemeinsam entwickelten Medikaments Lynparza gegen Eierstockkrebs bei der Langzeit-Überlebensrate erzielt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.