Kosten

Wie viel Hilfe braucht die Wirtschaft?

Unternehmen fordern Milliardenhilfen, um die Energiekrise zu überstehen. Die Koalition will liefern, dabei aber vorsichtiger mit Steuergeld umgehen als in der Pandemie.

Wien. Ein Wochenende, zwei Welten. Während die Gewerkschaft ihre Mitglieder zum Auftakt der Lohnrunde zu Demonstrationen bat und „Zufallsgewinne“ der Unternehmen einkassieren wollte, hielten diese ihre eigene mediale Demo ab: Am Samstag schickte die Wirtschaftskammer einen öffentlichen Hilferuf an die Regierung. Die Betriebe müssten rasch unterstützt werden, wenn am Ende des Winters keine Pleitewelle stehen solle. Am Sonntag legten die Landesräte aus Niederösterreich, Steiermark und Oberösterreich nach und riefen nach „raschen und unbürokratischen“ Hilfen. Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV), warnte gar vor „Produktionsdrosselungen und Arbeitslosigkeit in Österreich“, sollte der bereits im Juni versprochene Energiekostenzuschuss nicht auf 2,5 Milliarden Euro verfünffacht und verlängert werden.

Der schwarze Wirtschaftsminister Martin Kocher war in der „ORF-Pressestunde“ sichtlich bemüht, den Erwartungen aus der Wirtschaft gerecht zu werden. „Viele Unternehmen halten es nicht mehr lange aus, wenn die Energiepreise auf diesem Niveau bleiben“, zeigte er Verständnis. Das versprochene Entlastungspaket sei bereits im Anmarsch, nur die finalen Details müssten geklärt werden. Und ja, das ursprünglich im Gesetz verankerte Volumen von 540 Millionen Euro würde angesichts der starken Preissteigerungen nicht mehr ausreichen. Die Firmen können sich daher auf mehr Unterstützung einstellen. Zwar vielleicht nicht auf 2,5 Milliarden, aber doch auf „deutlich über eine Milliarde Euro“.

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