Staatsoper

Mozarts Verführer stirbt wieder im wilden Felsengebirge

Clemens Fabry
  • Drucken

„Don Giovanni“ in Barrie Koskys psychologisierender Inszenierung: nicht gerade ein vokales Fest, aber respektables Repertoire. Inszeniert wird das Stück, keine alternative Geschichte. Im März setzen Kosky und Philippe Jordan ihren Da-Ponte-Zyklus mit dem „Figaro“ fort.

Ist es ein Herzanfall, den Don Giovanni am Ende des ersten Aktes erleidet? Oder eine Panikattacke? Jedenfalls zeigt Regisseur Barrie Kosky schon daran, dass es dem eroberungshungrigen Serienliebhaber nicht ewig möglich sein wird, sich noch im letzten Moment elegant aus brenzligen Situationen herauszuwinden. Am Ende, beim Auftritt des steinernen Gastes, der hier als blutüberströmter Wiedergänger einherstapft, treffen dessen Schläge an die imaginäre Pforte Don Giovanni wie Fausthiebe. Seine Höllenfahrt ist einfach der Tod; stehend umarmt, gestützt, eingeklemmt zwischen Komtur und Leporello, bevor er zu Boden sinkt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.