Vienna Design Week

Die Rückkehr des Schnörkels

Die Ausstellung „Fokus: Ornament“ der Vienna Design Week zeigt, wie das Design in eine Phase des Expressionismus kippt.

Liv Vaisberg hat ziemlich viel Zuneigung übrig. Für die Welt, für einige ihrer Städte insbesondere, für jene, in denen sich kreativ-kulturelles Schaffen verortet und verdichtet. Ihre Sympathien verteilt sie geografisch in alle Richtungen. Und inhaltlich auf Kunst, Design und alles, was als beides irgendwie durchgehen könnte. „Für mich haben Städte fast wie Menschen ihre ganz eigene Persönlichkeit“, sagt Vaisberg. Von manchen fühlte sie sich dann mehr angezogen als von anderen. Berlin und Antwerpen etwa gehörten definitiv dazu, aber auch in die Gravitation von Wien gerät sie regelmäßig. Gelandet, sogar mit Basis, ist sie aber vor zwei Jahren doch in Rotterdam. Mit einem Raum-Konzept-Plattform-Hybrid, das ziemlich viel auf einmal ist: Co-Working-Space, Atelier, Shop, Büro, Galerie. In einer Stadt, die in der Aufmerksamkeit der Kreativen ohnehin längst eingerastet ist.

„Für manche aus Amsterdam ist eine Stunde Zugfahrt nach Rotterdam trotzdem zu weit“, lacht Vaisberg. Aber Rotterdams Ruf als cool-gestalterischer urbaner Kochtopf der Ideen hat einen noch viel weiteren Radius. „Die Stadt ist eben auch gut im Eigenmarketing. Wien dagegen nicht so sehr, wenn es um die Kunst- und Designszene geht.“ Doch in Wien liebt Vaisberg auch den konservativen Gestus an der Oberfläche, unter dem es subtil im „Underground“ schon länger kreativ köchelt. „Einige der inte­ressantesten Kunstgalerien finden sich zurzeit hier“, ist Vaisberg überzeugt.

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