Kanada

Man wollte "den Indianer in ihnen töten"

(c) Mondadori via Getty Images (Mondadori Portfolio)
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Tausende indigene Kinder im Quebec wurden in Internate zwangsverbracht und dort ihrer Namen und Sprache beraubt. Auch Angehörige des Autors Michel Jean: Im Doku-Roman „Maikan“ erzählt er ihre Geschichte.

August 1936 im Ort Mashteuiatsh in der kanadischen Provinz Québec: Die Familien der Indianer-Gruppe der Innu bereiten sich auf die gemeinsame jährliche Wanderung zu ihren Winter-Jagdgebieten vor. Aber der kanadische Staat hat anderes im Sinn. Die Kinder würden in ein sehr weit entferntes Internat im Nordwesten des Landes gebracht, an der Grenze zum Gebiet der Cree und der Inuit, erklären ihnen die Beamten – auf eine Insel in der James Bay. Eltern, die Widerstand leisten, wird mit der Armee gedroht.

Dieses Internat hieß Fort George und war eine von mehreren katholischen Internatsschulen im Quebec, in denen indigene Kinder die Schule besuchen und zugleich assimiliert werden sollten. „Den Indianer in ihnen zu töten“: Dies stand als Ziel buchstäblich im dazugehörigen Gesetz. In diesen Schulen verloren sie ihre Namen – stattdessen bekamen sie Nummern –, auch ihre Sprache durften sie nicht sprechen.

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