Energie

Kocher will Energiekostenzuschuss noch heuer auszahlen

CORONA: PK SOZIALMINISTERIUM 'QUARANTAeNE-REGELN, ABSONDERUNG, SCHUTZ VON RISIKOGRUPPEN, VARIANTENMANAGEMENTPLAN (VMP)'
CORONA: PK SOZIALMINISTERIUM 'QUARANTAeNE-REGELN, ABSONDERUNG, SCHUTZ VON RISIKOGRUPPEN, VARIANTENMANAGEMENTPLAN (VMP)'APA/GEORG HOCHMUTH
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Anträge von energieintensiven Unternehmen sollen noch imOktober möglich sein.

Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) hat hinsichtlich des gerade in der Finalisierungsphase befindlichen Energiekostenzuschusses für energieintensive Unternehmen eine Auszahlung noch in diesem Jahr in Aussicht gestellt. Der damit verbundene Prozess der Antragsstellung und der Auszahlung soll "so unbürokratisch wie möglich" vonstatten gehen, betonte Kocher am Montag in einer Pressekonferenz beim Unternehmen Tyrolit im Tiroler Schwaz.

Die Energiesituation betreffe schließlich "zehntausende Unternehmen" und es müsse deshalb "rasch gehen", strich der Minister heraus. Man sei sich der aktuellen Situation bewusst und die Richtlinien des im Juli im Rahmen eines Entlastungspaketes beschlossenes Zuschusses "sind demnächst fertig", versprach er. "Nach der Finalisierung gehen die Richtlinien an die Europäische Kommission", wiederholte der Wirtschaftsminister bereits im Vorfeld getätigte Aussagen zum Energiekostenzuschuss-Fahrplan. "Im Oktober soll es dann schließlich eine Antragsmöglichkeit für Unternehmen geben, die mindestens drei Prozent ihres Umsatzes für Energiekosten aufwenden müssen", so Kocher. Etwa eine Milliarde wolle man dafür in die Hand nehmen.

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Mattle: "Es geht um die Standortsicherheit"

Der bei dem Pressegespräch ebenfalls anwesende Tiroler Wirtschaftslandesrat und ÖVP-"Landeshauptmannkandidat" Anton Mattle wies auf eine kommende, möglicherweise prekäre Situation der Tiroler Industrie hin. "Das Thema muss jetzt möglichst schnell angegangen werden", sagte er in Richtung Bundesminister und Bundesregierung. Noch sei in Tirol "die Stimmung gut", aber es gebe bereits "erste Eintrübungen" und in Sachen Energie steuerten Wirtschaft und Industrie "auf ein Problem zu". "Es geht im Endeffekt um nichts weniger als um die Standortsicherheit", so Mattle.

Dem schloss sich auch der Präsident der Tiroler Industriellenvereinigung, Christoph Swarovski, an. "Angesichts der steigenden Energiepreise werden sich viele die Frage stellen, ob sie noch weiterproduzieren können", meinte er. Es gebe im Vergleich mit den USA und Asien massive Unterschiede, was Energiekosten betreffe und damit klare Wettbewerbsnachteile, hielt Swarovski fest.

Diese Diagnose unterstrich auch Tyrolit-Geschäftsführer Thomas Friess. "Die Produktionskosten außerhalb von Europa belaufen sich zum Teil auf einen Bruchteil der Kosten hier." Die Situation der Industrie in Tirol und in Österreich sei "deshalb dramatisch". Die Energiekosten in seinem Unternehmen hätten sich beispielsweise fast verfünffacht, zeigte sich Friess alarmiert.

(APA)

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