Unternehmen mit Verantwortung

Lacke aus Tirol für den ganzen Kontinent

Andrea Berghofer und Guenther Berghofer
Andrea Berghofer und Guenther Berghofer(c) Adler
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Adler hat Vertriebstöchter in mehreren Ländern, produziert wird aber in Tirol. Über einen Familienbetrieb, bei dem das Team im Vordergrund steht.

Das 100-jährige Jubiläum hat Adler Lacke noch nicht hinter sich, aber bald steht das 90-jährige an. 1934 übernahm Unternehmensgründer Johann Berghofer ein Farbengeschäft in Schwaz in Tirol und begann in den folgenden Jahren, selbst Farben und Lacke herzustellen. Heute wird das Familienunternehmen bereits in dritter Generation geführt und beschäftigt 670 Mitarbeiter. 2021 setzte man rund 151 Millionen Euro um.

Geschäftsführerin ist Andrea Berghofer, ihre Schwester Claudia Berghofer leitet die Unternehmenskommunikation. Vater Günther Berghofer sitzt dem Aufsichtsrat vor. Er hat das Unternehmen nach dem plötzlichen Tod des Vaters einst 26-jährig übernommen und aus dem Betrieb mit 30 Mitarbeitern ein führendes Lack-Unternehmen gemacht. Ein Familienunternehmen im Sinn des Wortes, eines, in dem nicht einzelne Personen, sondern das gesamte Team im Mittelpunkt steht, wie man betont.

Und auch ein Familienunternehmen, das kräftig in die Zukunft investiert, und das regional. Zwar hat Österreichs führender Lackhersteller Vertriebsniederlassungen etwa in Deutschland, Italien und Polen, produziert wird aber ausschließlich in Tirol. Aktuell fließen 100 Millionen Euro in den Ausbau des Unternehmenssitzes in Tirol, dort soll die „Fabrik der Zukunft“ weiterentwickelt werden, mit vollautomatisierten Rohstofflager, einer neuen Produktionshalle, digitaler Unterstützung für die Mitarbeiter und modern ausgestatteten Arbeitsplätzen. Schon 2019 hatte Adler in Schwaz die nach eigenen Angaben „modernste Wasserlackfabrik Europas“ eröffnet.

22.000.000 Kilo Lack pro Jahr stellt Adler her, Kernkompetenz der Tiroler sind Holzbeschichtungen, aber nicht nur. Während der Corona-Pandemie hat Adler etwa in kurzer Zeit sogar eine Desinfektionsmittel-Produktion hochgefahren.

Und Kernkompetenz der Tiroler ist auch die Farbe Grün – nicht im wörtlichen Sinn. Adler ist der erste Lackhersteller in Europa, der das Nachhaltigkeits-Siegel „Cradle to Cradle“ für mehrere Produkte erhalten hat. Das Siegel bewertet Sicherheit, Kreislauffähigkeit und Umweltverträglichkeit von Materialien und Produkten.

Für die Nachhaltigkeit von Lacken sind Themen wie etwa die effiziente Verarbeitung der Produkte ausschlaggebend, wodurch Material und damit Ressourcen gespart werden können. Langlebigere Produkte bewirken, dass Kunden seltener renovieren müssen – auch das spart Material. Ein niedriger Anteil von Lösemitteln ist ebenso relevant – Adler ist auf umweltfreundliche Wasserlacke spezialisiert, die zunehmend mit nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden.

Mit der Weiterentwicklung der Produkte und anderen Innovationsthemen befasst sich ein 110-köpfiges Team in der Forschung und Entwicklung bei Adler. Zusätzlich sorgt eine vom Unternehmen finanzierte Stiftungsprofessur an der Universität Innsbruck dafür, dass auch universitär an innovativer Lack-Technologie geforscht wird – und zugleich qualifizierte Fachkräfte in der Region ausgebildet werden.

Das Voting für „Österreicher:innen des Jahres“ finden Sie unter: www.diepresse.com/austria22

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