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"Ein erfolgreicher Makler ist gut vernetzt"

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Unternehmen aus der Immobilienbranche setzen zunehmend auf firmeneigene Akademien zur Aus- undWeiterbildung ihrer Mitarbeiter. Gemein ist allen ihr Praxisbezug und die Vermittlung von sozialen Kompetenzen.

Wenn der Immobilienmarkt boomt, profitieren auch jene, die Häuser und Wohnungen vermitteln: die Makler. Kein Wunder also, dass Wirtschaftskammer-Fachgruppenobmann Michael Pisecky einen Rekordstand von mehr als 5200 Makler-Unternehmen in Österreich zählt – von Einzelfirmen bis hin zu großen Büros mit vielen Angestellten. „Es braucht eine intensive Vorbereitung für die Befähigungsprüfung, um dann mit Praxis den Gewerbeschein zu erwerben“, sagt Pisecky. „Einige Fachhochschulen bieten auch darüber hinausgehende Ausbildungen an.“

Einstiegschance

Wer in das Maklergeschäft einsteigen möchte, aber nicht mehrere Semester lang studieren kann oder will, für den gibt es auch andere Möglichkeiten, sich die nötigen Kenntnisse anzueignen. „Wir legen den Grundstein für all jene, die noch ganz am Beginn ihrer Karriere stehen“, umreißt Christian Hrdliczka die Hauptaufgabe der von ihm geleiteten Remax-Akademie. Der Immobilienvermittler Remax habe seine hauseigene Schulungsschiene gegründet, um Berufseinsteigern „die Chance zu geben, sich als Makler optimal zu entwickeln“. Dazu werden Vorträge und Seminare durchgeführt, wobei als Referenten externe Fachleute wie Bau-, Wohn- oder Steuerrechtsexperten beigezogen werden. Für mindestens ebenso wichtig wie solche Fachkenntnisse erachtet Hrdliczka den Erwerb von Soft Skills.

„Ein erfolgreicher Makler ist gut vernetzt, kommuniziert gut und gibt seinen Kunden das Gefühl, sich umfassend auszukennen.“ Auch dafür gibt es entsprechende Kurse.
Die Vermittlung sozialer Kompetenzen neben dem reinen Fachwissen steht auch für Helmut Hüller, Leiter der RIAK, der Raiffeisen Immobilien Akademie Österreich, im Mittelpunkt. „Die Abwicklung von Immobiliendeals ist ein Geschäft des Vertrauens“, sagt Hüller. „Da braucht es unter anderem Kundenorientiertheit und Empathie.“ Die Veranstaltungen wenden sich aber nicht nur an Berufseinsteiger, sondern auch an arrivierte Mitarbeiter. Um diese im eigenen Haus anbieten zu können, wurde die Akademie vor drei Jahren ins Leben gerufen.

Makler-Prüfung

An den unternehmensinternen Akademien können sich die Immobilienvermittler, die noch am Beginn ihrer Karriere stehen, aber auch auf die erste große Hürde in ihrem Berufsleben, auf die Prüfung zum Makler-Assistenten, vorbereiten. Diese Prüfung ist den Standesregeln zufolge innerhalb von 18 Monaten nach Aufnahme der Tätigkeit zu absolvieren. „Die österreichweite Ausbildung sichert Kompetenz und Expertise“, sagt Hüller. Sie umfasst mindestens 60 Stunden Ausbildung in den Fächern Immobilienvermittlung, Finanzierung, Raum- und Bauordnung, Liegenschaftsbewertung und verschiedenen juristischen Bereichen. Angeboten werden die Kurse unter anderem vom Wirtschaftsförderungsinstitut sowie von den Akademien der Immobilienunternehmen.

Auch der Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI), die freiwillige Standesvertretung, unterhält eine solche Akademie. Dort bereitet man sich darüber hinaus auf Zertifizierungen in anderen Berufszweigen der Immo-Branche vor, etwa auf die Prüfung zum Verwalter-Assistenten, der sich um Angelegenheiten der Mieter kümmert, Abrechnungen erledigt oder die Koordination von Partnerfirmen, etwa von Handwerkern, übernimmt. „Der Bogen dieser Ausbildung spannt sich vom Immobilienmanagement über rechtliches Fachwissen bis hin zur Buchhaltung“, heißt es seitens der ÖVI-Akademie.

Fokus auf Praxis

Für Geschäftsführer Martin Troger von der Rustler-Gruppe bietet die Rustler-Akademie die Chance, spezifische Qualifikationen für unterschiedliche Berufsbilder innerhalb der Immobilienbranche zu erwerben. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es auf dem freien Markt sehr schwierig ist, Fachleute zu bekommen. Studienabsolventen verfügen zwar über hochkarätiges Wissen, es mangelt ihnen aber oft an Praxis.“ Auf Änderungen der Berufsbilder und Spezialisierungen reagieren Fachhochschulen zu behäbig, meint Troger. Die Akademien seien da flexibler und nutzten ihren engen Praxisbezug, um mit Fachhochschulen zu kooperieren. Ausbildungen an der hausinternen Akademie seien für viele Mitarbeiter ein Karrieresprungbrett: „Ein Großteil der Führungsetage bei Rustler hat Qualifikationen im Rahmen der Akademie erworben.“

Auch hier gilt ein besonderes Augenmerk den Social Skills: „Makler und Immobilientreuhänder arbeiten mit dem Vermögen anderer Menschen. Da bedarf es eines soliden Auftretens.“ Hrdliczka von der Remax-Akademie, die auch unternehmensfremde Interessenten als Teilnehmer zu ihren Veranstaltungen zulässt, pflichtet bei: „Die beste fachliche Ausbildung allein macht noch keinen Top-Manager. Gepaart mit sozialer Kompetenz und Praxis verleiht sie aber jene Selbstsicherheit, die es braucht, um im Immobiliengeschäft erfolgreich zu sein.“

Mehr Infos unter:
www.remax.at/de/karriere/remax-akademie/ausbildung
www.raiffeisen-immobilien.at/karriere
www.immobilienakademie.at
www.rustler.eu/karriere

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