Türkei

Warum Erdoğan nach neuen Freunden im Osten sucht

Erdogan mit Putin und anderen Staatschefs beim Treffen in Usbekistan.
Erdogan mit Putin und anderen Staatschefs beim Treffen in Usbekistan.IMAGO/UPI Photo
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Der türkische Präsident vollführt einen politischen Spagat: Er fordert Russlands Abzug aus der Ukraine – und nähert sich zugleich Putin an.

Die Worte des türkischen Präsidenten waren deutlich: „Wenn in der Ukraine Frieden hergestellt werden soll, wird natürlich die Rückgabe des besetzten Landes wirklich wichtig. Das wird erwartet“, sagte Recep Tayyip Erdoğan in einem Interview mit dem US-Sender PBS. Russland müsse die Gebiete, die es in der Ukraine kontrolliert, zurückgeben – auch die annektierte Halbinsel Krim, forderte er. Doch es sind widersprüchliche Signale, die Erdoğan aussendet. Denn zugleich versucht er, seine Beziehungen zu Moskau zu stärken.

So erschien während des Gipfels der Shanghai-Organisation für Zusammenarbeit (SCO) in Usbekistan in türkischen Medien ein Foto von einer vergnügten Männerrunde: Erdoğan saß in einer Konferenzpause mit Kreml-Chef Wladimir Putin, Irans Präsidenten, Ebrahim Raisi, Aserbaidschans Staatschef, Ilham Alijew, dem belarussischen Herrscher, Alexander Lukaschenko, und anderen Gipfelteilnehmern beisammen. Für Erdoğan-Anhänger war das Bild aus der Stadt Samarkand ein Beweis für die gewachsene weltpolitische Bedeutung ihres Landes. Für Kritiker des türkischen Präsidenten symbolisierte das Foto dagegen das Abdriften des Landes in das Lager der Autokratien.

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