Ist der amtierende Bundespräsident überheblich, weil er sich keiner gemeinsamen Diskussion mit seinen Herausforderern stellt? Oder ist das seinem Amt geschuldet? Marie-Claire Zimmermann befragte den Bundespräsidenten in der „ZiB 2“.
Im Hintergrund sah man Hochhäuser, nicht die schönsten von New York. Im Vordergrund sprach Bundespräsident Alexander Van der Bellen erstaunlicherweise so gut wie nicht über die Gründe für seinen Aufenthalt in den USA oder die Gespräche, die er dort führte. Das Interview in der „ZiB 2“ stand unter anderem Fokus: „Zur Hofburg-Wahl“ werden in der Nachrichtensendung (und anderswo) reihum die Kandidaten interviewt, freilich auch der Amtsinhaber. Und so unscheinbar graubraun die Hochhäuser im Hintergrund auch sein mögen: Allein das Setting dieses Gesprächs verdeutlichte die Sonderstellung Van der Bellens.
Auch die Fragen unterschieden sich von den bisherigen Gesprächen. Moderatorin Marie-Claire Zimmermann grub nicht in der Vergangenheit und musste sich auch nicht durch hunderte Texte wühlen. Abgeklopft hat man Van der Bellen schon vor fünf Jahren, in einer Zeit, in der man noch glaubte, dass eine Wahlwiederholung das ungefähr Aufregendste sei, was innenpolitisch passieren könne.