Iran

Demonstranten sagen Mullah-Regime den Kampf an

APA/AFP
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Frauen verbrennen als Zeichen des Unmuts über den gewaltsamen Tod Mahsa Aminis ihre Kopftücher. Die Führung in Teheran wittert eine Verschwörung.

Die Proteste im Iran gegen die Religionspolizei und den Kopftuchzwang entwickeln sich zu einer Kampfansage an das Regime. Aktivisten veröffentlichten Videos von Demonstranten, die in der Provinzhauptstadt Sari nordöstlich von Teheran ein Regierungsgebäude einnahmen und ein Bild des Staatsgründers Ajatollah Ruhollah Khomeini zerrissen. Bei anderen Protestzügen riefen Teilnehmer „Tod dem Diktator“, eine Parole gegen den derzeitigen Revolutionsführer Ajatollah Ali Khamenei. Die Regierung antwortete mit Gewalt: Bis Mittwoch starben mindestens acht Menschen. Teheran wirft dem Westen vor, die Proteste organisiert zu haben.

Auslöser der regierungsfeindlichen Demonstrationen war der Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini vorige Woche. Die junge Frau war in der Hauptstadt Teheran von der Religionspolizei festgenommen worden, weil ihr Kopftuch nicht den strengen Vorschriften der Islamischen Republik entsprach. Amini wurde nach Angaben ihrer Familie von den Polizisten verprügelt. Sie fiel in ein Koma und starb am Freitag. Die Regierung versprach eine Untersuchung; Khamenei schickte einen Berater zu Aminis Familie. Gleichzeitig erklärten die Behörden aber, die junge Frau sei nicht geschlagen worden, sondern an Herzversagen gestorben.

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