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Bargeld bleibt das beliebteste Zahlungsmittel

Hans K. Reisch, Finanzvorstand bei Spar Österreich.
Hans K. Reisch, Finanzvorstand bei Spar Österreich.Günther Peroutka
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Umfragewerte. Krisen machen nachdenklicher – das Sicherheitsbedürfnis kommt dem Bargeld zugute.

Aus diversen Umfragen geht hervor, dass ein Großteil der Bevölkerung auf Bargeld nicht verzichten will. Auch die Österreichische Nationalbank überprüft regelmäßig den Beliebtheitsgrad von Bargeld. Auch, wenn gefühlt der elektronische Zahlungsverkehr zunimmt, sprechen die Umfrageergebnisse eine eindeutige Sprache: Zwischen 80 bis 90 Prozent der Befragten möchten „auf keinen Fall“ oder „nicht“ auf Bargeld verzichten. Insofern ist es auch nicht verwunderlich, dass sich immer mehr Bargeld im Umlauf befindet. Laut Gerhard Starsich, Generaldirektor der Münze Österreich, hat die Menge an Bargeld in der Pandemie signifikant zugenommen. „Mitunter, weil Bargeld als Wertspeicher gesehen wird, den man in Krisen gern auffüllt. Die Sorge war groß, dass man in den Lockdowns an den Geldautomaten kein Geld mehr beheben kann“, sagte Starsich. Aber gleichzeitig nimmt die Dynamik des zu Hause gebunkerten Bargeldes wieder ab. „Das hängt auch mit den kürzlich gestiegenen Sparbuchzinsen zusammen.“

Umfragen zeigen: 93 Prozent der österreichischen Bevölkerung besteht darauf, dass Bargeld erhalten bleibt, weiß Gerhard Starsich.
Umfragen zeigen: 93 Prozent der österreichischen Bevölkerung besteht darauf, dass Bargeld erhalten bleibt, weiß Gerhard Starsich.Günther Peroutka

Bargeld im Handel

Beim Einkaufen hat in den letzten Jahren die elektronische Zahlung der Barzahlung Konkurrenz gemacht. Trotzdem bleibt das Bargeld das beliebteste Zahlungsmittel. Das beobachtet auch SPAR-Finanzvorstand Hans K. Reisch. „Vor der Pandemie wurde in unseren Geschäften rund 55 Prozent bar bezahlt und 45 Prozent mit Kreditkarten, Debitkarten und Gutscheinen. Mit Ausbruch der Pandemie wandelte sich dieses Bild geringfügig und die Barzahlung reduzierte sich auf 46 Prozent.“ Mittlerweile bewege sie sich wieder an die 50-Prozent-Grenze zu.
Österreichweit verzeichnet SPAR 650 Millionen Euro Umsatz über Bargelder-Terminals. Ausgenommen von Wien werden bei den Geldausgabeautomaten in den SPAR-Filialen pro Jahr rund 1,8 Millionen Euro in Österreich behoben. Von 2019 auf 2021 gab es Pandemiebedingt einen Rückgang bei den Behebungen um 13 Prozent. Von 2021 auf 2022 zeichnet sich bereits ein Plus von 16 Prozent ab. Bargeld bleibt also absolut relevant.

Magische Grenze: 100 Euro

Unabhängig, ob Handel oder andere Branchen, laut Statistik werden 88 Prozent aller Zahlungen unter zehn Euro lieber bar bezahlt. „Der kalkulierte Umstiegszeitpunkt von Bargeld auf elektronische Zahlung liegt bei rund 70 bis 100 Euro. Bei ganz geringen Summen wird fast ausschließlich in bar bezahlt“, sagte Starsich. Diese Werte decken sich mit den Erfahrungen im Handel.

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