Interview

Richten über junge Djihadisten

Francesca Mantovani
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Um die fatale Entscheidung einer Pariser Anti-Terror-Richterin geht es im neuen Roman von Karine Tuil: Ein Gespräch über das Böse und Frankreichs Terror-Prozesse.

Eine Pariser Anti-Terror-Ermittlungsrichterin muss über das Schicksal eines jungen Mannes entscheiden, der beschuldigt wird, sich dem IS angeschlossen zu haben. Soll er ins Gefängnis kommen, auf die Gefahr hin, sich dort noch weiter zu radikalisieren? Soll er frei gelassen werden, trotz der möglichen Gefahr für andere, die er bedeutet? Vor dieser Entscheidung steht die 49-jährige Alma Revel im neuen Roman von Karine Tuil, „Diese eine Entscheidung“. Sie entscheidet sich für die Freilassung – mit schrecklichen Folgen.

Die französische Schriftstellerin Karine Tuil, in Paris geborene und lebende Tochter tunesischer Juden, ist in ihrer Heimat bekannt für Romane, die Fragen zu brisanten gesellschaftlichen Debatten aufwerfen. Dabei interessieren die Autorin vor allem ethische Dilemmata und Unsicherheiten: Wem glauben? Was tun? Wie entscheiden? Der Vorgängerroman „Die menschlichen Dinge“ etwa wurde als Roman zur MeToo-Debatte gelesen. Er handelt von einer in Medien- und Intellektuellenkreisen bekannten, erfolgreichen Familie, bei der eines Tages die Polizei mit einem Vergewaltigungsvorwurf vor der Tür steht.

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