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Hofburg-Wahl: Vier Länder teilen sich 70 Prozent der Wähler

Alexander van der Bellen bei der Stimmabgabe 2016
Alexander van der Bellen bei der Stimmabgabe 2016Die Presse, Clemens Fabry
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Die Steirer, bei denen früher immer jener Kandidat vorne lag, der letztlich tatsächlich in die Hofburg einzog, haben den Status des "Trendlandes" 2016 verspielt.

Die Hofburg-Wahl entscheidet sich in den vier großen Bundesländern. Niederösterreich, Wien, Oberösterreich und die Steiermark stellen 70 Prozent der Wahlberechtigten. Die Steirer, bei denen früher immer jener Kandidat vorne lag, der letztlich tatsächlich in die Hofburg einzog, haben den Status des "Trendlandes" 2016 verspielt. Sie wählten durchgehend mehrheitlich den FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer.

2016 "irrten" die Steirer - deren Ergebnis meist relativ früh eintrifft - in allen drei Wahlgängen (also auch der aufgehobenen Stichwahl). Alexander Van der Bellen bekam nie die Mehrheit der steirischen Stimmen. Im ersten Wahlgang war er sogar Dritter hinter Hofer und der Steirerin Irmgard Griss, in den beiden Stichwahlen jeweils nur Zweiter. Was freilich wenig erstaunt, wenn man bedenkt, dass bei der Nationalratswahl 2013 die FPÖ Erste war in der Steiermark.

Im ersten Wahlgang Erster in Wien

In den drei Ländern, die mehr als eine Millionen Wahlberechtigte haben (in der Steiermark sind es etwas weniger), holte sich Van der Bellen 2016 nach und nach die Mehrheit: Das damals noch rot-grün regierte Wien war das einzige Bundesland, in dem er schon im ersten Wahlgang Erster war; da reichte es ja auch österreichweit nicht zum Sieg. Oberösterreich kam in der aufgehobenen Mai-Stichwahl dazu und bei deren Wiederholung im Dezember kippte dann auch Niederösterreich zu Van der Bellen. Ebenso Salzburg, sodass der neue Hofburg-Chef mit Vorarlberg und Tirol (die schon im Mai Van der Bellen vorne hatten) in insgesamt sechs Bundesländern Erster war. Nur in der Steiermark sowie Kärnten und im Burgenland (Hofers Heimatland) kam sein Kontrahent auf mehr Stimmen.

Womit auch in zwei roten Ländern (Kärnten hatte schon 2013 die FPÖ abgewählt) der blaue Kandidat dem früheren Grünen-Chef (der als Unabhängiger antrat) vorgezogen wurde - während in Wien durchgehend Van der Bellen vorne lag. Insgesamt spielte es bei der vorigen Hofburg-Wahl wenig Rolle, welche Partei in den Bundesländern dominierte. Die beiden Kandidaten von SPÖ (Rudolf Hundstorfer) und ÖVP (Andreas Khol) lagen auch in den Kernländern ihrer Parteien hinter Van der Bellen, Hofer und Griss. Bei den früheren Präsidentenwahlen hatten sich dort so gut wie durchgehend immer die Bewerber durchgesetzt, die von der jeweiligen Traditionspartei nominiert worden waren.

Ergebnis von Vorarlberg kommt am frühesten

Wie die einzelnen Bundesländer heuer gewählt haben, wird man am 9. Oktober ab 17 Uhr erfahren (allerdings noch ohne Briefwahl). Gleich beim österreichweiten Wahlschluss ist das Ergebnis von Vorarlberg zu erwarten, wo die Wahllokale traditionell früh schließen. In Wien haben alle Wahllokale bis 17 Uhr offen - was für die Hochrechner eine große Herausforderung darstellt. Denn für ihre ersten Hochrechnungen liegen noch keinerlei Ergebnisse aus Wien vor. Das Wiener Ergebnis kommt, ebenso wie jenes aus Niederösterreich, meist relativ spät - sobald sie vorliegen steht dann das Gesamtergebnis (üblicherweise zwischen 19.30 und 20.00 Uhr) fest.

In Wien leben allerdings rund 18 Prozent der Wahlberechtigten - und noch mehr, 20 Prozent, in Niederösterreich. 17 Prozent sind Oberösterreicher - womit diese drei großen Länder im Osten zusammen schon deutlich mehr als die Hälfte der Stimmen ausmachen. Sie alle haben mehr als eine Million Wahlberechtigte. Der Steiermark (15 Prozent der Wahlberechtigten) fehlen rund 45.000 auf die Millionen. Die wenigsten Wähler hat das Burgenland: Rund 233.000 (bzw. 3,7 Prozent). Insgesamt sind am 9. Oktober 6,4 Millionen Österreicher zur Entscheidung gerufen.

(APA)

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