Illegale Einwanderungen in die Union sind in diesem Jahr stark angestiegen. Doch eine EU-weite Lösung ist weiter nicht in Sicht.
Nancy Faeser will der alarmierenden Entwicklung nicht länger tatenlos zusehen. Der seit Monaten steigende Migrationsdruck auf die EU hat auch Deutschland erreicht. Lösungen müssten her, forderte die Innenministerin (SPD) deshalb vor wenigen Tagen Richtung Serbien, von wo in den vergangenen Monaten Zigtausende über die Balkanroute in die Union einreisten.
Auch an der österreichisch-ungarischen Grenze spitzt sich die Situation zu. Wöchentlich würden 2000 bis 3000 Migranten aufgegriffen, das entspreche fast den Zahlen des großen Flüchtlingsjahrs 2015, warnte die burgenländische Landesregierung. Dieser Trend wird auch an den EU-weit steigenden Asylanträgen deutlich: Insgesamt gingen bei den Behörden bis Ende Juni rund 406.000 Anträge ein, wie die EU-Asylagentur (EUAA) Mitte September mitteilte. Das ist ein Anstieg um 68 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Knapp der Hälfte der Anträge wurde stattgegeben, so die EUAA. Ein Großteil der Menschen kommt aus Afghanistan, Syrien und Venezuela.