Das „Steinhaus“ ist Skulptur, Schauplatz und Architekturlabor zugleich.
Architekturreise

Domenigs Steinhaus: Alles ist von Bedeutung

Im „Steinhaus“ verdichten sich viele Motive der Architektur Günther Domenigs zu einem außergewöhnlichen Bau. Zu Besuch in einer Ikone am Ossiacher See.

Eintreten in Günther Domenigs „Steinhaus“ heißt vordringen in eine alpine Landschaft. Zwischen Felsbändern und Überhängen aus Stahl, Glas und Beton bewegt man sich Gelände­stufen hinauf und hinunter. Die Talsohle: eine Schlucht. Hier trifft Grundwasser auf Seewasser. Gefasst in einen „Spiralraum“. Von dort aus hat Domenig das Steinhaus in all seiner Komplexität entwickelt, erklärt Architekt Christian Halm, Domenig-Student, später Projektpartner und kooptiertes Mitglied des Vorstandes der Günther Domenig Privatstiftung, die für dieses ikonische Bauwerk in Steindorf am Ossiacher See verantwortlich ist.

Viele Bauteile des Steinhaus tragen Namen und haben persönlichen Hintergrund.
Viele Bauteile des Steinhaus tragen Namen und haben persönlichen Hintergrund. Madeleine Napetschnig

Wie groß ist schon der Unterschied zwischen Landschaft und Architektur, wenn sie ihr Schöpfer bewusst so angelegt hat? „Aus dem Boden wachsen Hügel, aus denen Felsen brechen. Durch die Schlucht getrennt. Felsen aus Metall, Hügel aus Mauern, durchdrungen von Räumen und Wegen, unter das Wasser reichend“, schrieb der berühmte Kärntner Architekt seinem Schlüsselwerk zu. Dieses Zitat hat man im Kopf, wenn man dann weiter vom Spiralraum und dem „tiefen Weg“ hinauf zu den „Schwebesteinen“ steigt – die auskragenden Gebäudeteile – und weiter übers Areal wandert. Wo beginnt hier das intendierte Mölltal mit seinen Flanken, wo geht der Bau ins sanftere Gelände des Ossiacher Sees über? Beides Landschaften, die frühe biografische Bezüge zur Baukunst des 1934 geborenen Künstlers haben, wie Wilfried Aichinger, Vorsitzender der Privatstiftung, vor Ort erklärt.

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