Pizzicato

Glam-Rock und Hard Rock

Justin Bieber, das Phänomen im Pop-Universum, hätte kaum größere transatlantische Wellen zwischen Großbritannien und Kanada schlagen können als sein Landsmann.

14 Sekunden eines Internet-Videos, in dem Justin Trudeau vor dem Staatsbegräbnis der Queen in einer Hotelbar in London eine Gesangseinlage des opernhaften Queen-Songs „Bohemian Rhapsody“ dargeboten hatte, reichten aus, um in Kanada einen Sturm des Furors auszulösen.
Kanadas Premier verstand dies als Eloge an einen „der liebsten Menschen auf der Welt“ und ganz in amerikanischer Manier als Feier dessen Lebens. Als Sohn des damaligen Regierungschefs war er der britischen Königin erstmals bereits im Alter von sieben Jahren begegnet. Seine Kritiker verurteilten es als Akt der Respekt- und Pietätlosigkeit. Trudeau hat sich gleich in zweifacher Hinsicht als Queen-Fan geoutet – und als Liebhaber des Glam-Rock.
Wer hätte indes gedacht, dass er mit „Uncle Joe“ auf einer Wellenlänge liegt? Vor einem Benefizkonzert Elton Johns im Weißen Haus plauderte Joe Biden aus, dass er seinem Sohn Beau in grauer Vorzeit „Crocodile Rock“ als Wiegenlied vorgesungen hat. Vor der UNO in New York war es mit den leisen Tönen und Soft-Rock aber vorbei. Der US-Präsident schwang den Knüppel gegen das Kreml-Krokodil – und griff zu Hard Rock gegen den Bösewicht. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

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