Queen Elizabeth. Cunards einzigartige Schiffe versprechen luxuriöse Kreuzfahrten mit britischem Flair wie in den goldenen Zeiten.
Langsam, ganz langsam löst sie sich vom Pier in Barcelona. Sie ist eines der drei ikonischen Schiffe der Cunard-Reederei. Ihr Name ist Queen Elizabeth. Die anderen heißen Queen Mary 2 und Queen Victoria. Typisch für die Schiffe sind der schwarze Rumpf und der rote Schornstein. Wenn sich Kreuzfahrtschiffe in großen Häfen wie Barcelona versammeln, stechen die Cunard-Schiffe mit diesen Merkmalen aus der Masse hervor. Wobei Masse nicht das wichtigste Kriterium bei der Queen Elizabeth ist. Neben Schiffen wie der gigantischen Wonder of the Seas mit Platz für über 6000 Passagiere, ihren unzähligen Decks, Pools, die über die Bordseite ragen, und Wasserrutschen wirkt die Queen Elizabeth klein. Ja, fast schmächtig, dafür aber elegant und schnittig. Eleganz ist das, was auf Cunards Schiffen zählt. Es ist Kreuzfahrt im traditionellen Stil. So wie damals in der goldenen Zeit Ende der 1940er bis Anfang der 60er.
Wer also einen Wasserspaßpark oder gar eine Kartbahn – ja, das gibt's wirklich auf einem der Megaschiffe – sucht, wird auf der Queen Elizabeth, oder auch QE genannt, nicht fündig. Tradition und Distinguiertheit sind es, worauf hier Wert gelegt wird. Das zeigt sich gleich nach dem Einsteigen, besser gesagt Einschiffen. Man ist überwältigt vom opulenten, aber doch geschmackvollen Interieur, weite, breite Stiegen führen auf die verschiedenen Decks im unteren Teil des Schiffs. Wie im Film „Titanic“. Fehlt nur noch, dass Leonardo DiCaprio im Frack die Stufen herunterkommt, um Kate Winslet zum Dinner zu begleiten.

Als Cunard-Rookie muss man sich aber zuerst orientieren. Das Schiff wirkt zu Beginn wie ein Labyrinth. Decks, Sektionen, vorn, achtern, steuerbord und backbord. Alles heißt hier anders und muss erst gelernt werden. Übrigens die Eselsbrücke für steuerbord und backbord geht so: In „Steuer“ steckt ein R. Also ist das rechts in Fahrtrichtung gesehen. Um sich langsam zurechtzufinden empfiehlt sich am Tag eins daher ein ausgedehnter Rundgang im Schiff. Dabei entdeckt man schnell das Deck mit der Promenade, auf der sich Laufhungrige austoben können. Dreimal um das Schiff herum entspricht fast eineinhalb Kilometern. Auf den unteren Decks verwöhnt das Hauptrestaurant namens Britannia die Gäste mit ausgezeichneter Küche. Britannia hieß auch das Schiff der britischen Royals. Queen Elizabeth II. liebte es. Doch die Steuerzahler wollten 1997 die Renovierung nicht mehr bezahlen. So wurde sie außer Dienst gestellt. Bei der Abschiedszeremonie standen der britischen Königin Tränen in den Augen.