Reise

Von der geheimnisvollen Ruine auf die stille Insel Italiens

Der Herbst ist die optimale Jahreszeit für einen Ausflug in die Provinz Novara: Das Wahrzeichen der Stadt bringt den Überblick, eine steinerne Kirche im Wald gibt Rätsel auf, und am Ortasee kehrt innerer Frieden ein – kulinarischer Genuss und Meditation inklusive.

Die kleine Piemont-Tour beginnt in der antiken Stadt Novara. In der Fußgängerzone der Via Gaudenzio Ferrari duftet es den ganzen Tag nach Keksen: Dafür ist die Fabrik von Camporelli verantwortlich, die seit 1852 doppelt gebackene Biskotten aus Mehl, Ei und Zucker in Handarbeit produziert. Diese Kekse bekommt man auch in der Basilica di San Gaudenzio als Belohnung, nachdem man sich getraut hat, ihre 121 Meter hohe Kuppel – das Wahrzeichen der Stadt – an ihrem höchsten Aussichtspunkt zu besichtigen. Der Architekt Alessandro Antonelli war ein Hochstapler, allerdings nicht im klassischen Wortsinn: Er wollte immer alles noch höher bauen. Die doppelte Kuppel der Basilica di San Gaudenzio ist dafür das beste Beispiel. Sie wurde von 1841 bis 1878 nachträglich errichtet, ist höher als das Basisgebäude selbst (1577–1659) und auch der Glockenturm (1753–1786) neben der Kuppel ist „nur“ 92 Meter hoch.

Wer ganz hinauf möchte, wird mit Helm, Sicherheitsgurt und Karabinern ausgestattet, um sich in den obersten Metern an einem festen Drahtseil zu sichern. Das klingt gefährlicher, als es ist – es erweckt eher den Eindruck eines Ablenkungsmanövers vor der Höhe, denn die Stufen sind stabil und breit genug. Auf hundert Metern Höhe sollte man keine großartige Aussichtsplattform erwarten, aber die Aussicht auf die Stadt Novara und vor allem der abenteuerliche Weg hinauf sind die Mühe wert.

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