Forschungsfrage

Warum hat man in der Früh oft eine verstopfte Nase?

Der „Morgenschnupfen“ betrifft viele Menschen, er ist physiologisch erklärbar. Starkes Niesen kann auf eine Hausstaub-Allergie hindeuten.

Gleich nach dem Aufstehen hab ich schon die Nase voll! Dieses Gefühl kennen viele: nicht nur im übertragenen Sinn, sondern wortwörtlich, weil in der Früh die Nase verstopft ist. Nur wenige wissen, dass der „Morgenschnupfen“ ganz natürlich ist. „In der Nase und den Nasennebenhöhlen wird durchgehend Schleim produziert, auch in der Nacht“, sagt Herbert Riechelmann, Direktor der HNO-Klinik der Med-Uni Innsbruck. Er betont, dass der Ausdruck „Morgenschnupfen“ keine anerkannte Erkrankung ist, sondern physiologisch erklärbar. Die Selbstreinigung der Nase und Nebenhöhlen läuft ständig ab, ohne dass wir sie bemerken. Feinste Flimmerhärchen transportieren ununterbrochen den produzierten Schleim in Richtung Rachen. Dort löst das Material einen Schluckreflex aus, und der Nasenschleim wandert in den Magen.

„Im Schlaf funktioniert ein anderer wichtiger Teil der Selbstreinigung nicht: das Hochziehen“, sagt Riechelmann und macht das typische Geräusch vor, wenn man fest durch die Nase einatmet. „Dieses Hochziehen merken wir tagsüber nicht, aber wir machen es oft.“ Das transportiert auch das Sekret der Nase und Nebenhöhlen weiter nach hinten. Wenn dieser Mechanismus in der Nacht eine Pause macht, bleibt mehr Sekret im Nasenbereich hängen, und wir haben in der Früh eine verstopfte Nase.

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