Strom

E-Autos als Energiespeicher?

VW und Elia wollen E-Autos ins Stromnetz integrieren und so helfen, die Stromversorgung zu stabilisieren.

Wolfsburg/Hamburg. Der deutsche Autoproduzent Volkswagen und der belgische Netzbetreiber Elia loten Möglichkeiten zur Nutzung von Elektro-Autos für die Stabilisierung der Stromversorgung aus. In den nächsten Jahren sollen Konzepte erarbeitet werden, um Elektroautos als rollende Energiespeicher zu nutzen, wie der Volkswagenkonzern mitteilte. „Ein wesentlicher Schlüssel zur Klimaneutralität liegt im Zusammenschluss von Energie- und Mobilitätssektor“, sagte Elke Temme, Leiterin des Bereichs Laden und Energie.

Austausch in beide Richtungen

Mit der Initiative, für die Volkswagen, Elia und deren Start-up Realto am Freitag in Berlin erst einmal eine Absichtserklärung unterzeichneten, wollen die Partner die Vorteile des sogenannten bidirektionalen Ladens für Nutzer bekannter machen. Besitzer von Elektro-Autos können sich nämlich den Einsatz ihrer Akkus auch bezahlen lassen.

Beim bidirektionalen Laden kann Energie zwischen Elektroautos und dem Stromnetz in beide Richtungen ausgetauscht werden. Dabei werden die Batterien beim Aufladen an der heimischen Wallbox als Puffer genutzt, um Strom aus dem Netz zwischenzuspeichern. Umgekehrt kann die Energie aus Batterien ins Netz zurückgespeist werden, wenn weniger Strom aus erneuerbaren Quellen wie Sonne und Wind fließt.

Derzeit noch Zukunftsmusik

Noch ist das Zukunftsmusik, das System könnte nach Meinung von Experten angesichts des steigenden Anteils an regenerativer Energieerzeugung aber bald an Bedeutung gewinnen. Die Elektromodelle der ID-Familie von Volkswagen sind jedenfalls technisch dafür vorbereitet. Die Fähigkeit zum bidirektionalen Laden soll binnen zweier Jahre durch ein Software-Update aktiviert werden.

Finanzielle Details der Partnerschaft nannte Volkswagen nicht. In Deutschland ist Elia durch seine Netztochter 50 Hertz bekannt. (APA/Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.09.2022)

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