Friedensdividende

Wohlstand durch Frieden

Ob Militärausgaben Wachstum schaffen, hängt von mehreren Faktoren ab.
Ob Militärausgaben Wachstum schaffen, hängt von mehreren Faktoren ab. Bettmann Archive
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Russlands Angriff auf die Ukraine brachte das Sicherheitsgefühl in Europa ins Wanken. Die Ausgaben für Verteidigung steigen. Über das Ende der Friedensdividende.

Alexander Hamilton sah in einer starken Marine einen Grundstein für eine starke Position der Vereinigten Staaten im Welthandel. Militärische Ausgaben würden sich letztlich als ökonomisch nützlich erweisen, argumentierte er im elften der insgesamt 85 Artikel der berühmten „Federalist Papers“, denn eine schlagkräftige Marine würde den damals gerade unabhängig gewordenen Kolonien dabei helfen, sich als Akteur in der Weltwirtschaft zu etablieren. Maritime Handelsbeziehungen, lautet grob das Argument, würden am besten im Schutz der Flotte florieren.

Hamilton schrieb die „Federalist Papers“ 1787 bis 1788 gemeinsam mit James Madison und John Jay, veröffentlicht wurden die Artikel unter dem Pseudonym Publius in diversen New Yorker Zeitungen. Inzwischen ein Klassiker der politischen Philosophie, sollte die Artikelserie damals die Bevölkerung des Staates New York dazu bewegen, der noch nicht ratifizierten föderalen Verfassung der Vereinigten Staaten zuzustimmen. Heute, mehr als 200 Jahre später, sind die USA sowohl wirtschaftlich als auch militärisch die weltweit größte Macht. Die Ansicht, dass militärische Ausgaben auch den Handel beflügeln, ist aber umstritten.

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