Frankreichs geplagter Fußball: Paul Pogba von Bruder erpresst

Paris. Frankreichs Fußball kommt nicht zur Ruhe. Fanrandale, Krimi mit Erpressung bei den Paris-SG-Frauen und dazu die Fehde im Hause Pogba – Tore und Spiele in der Nations League sind derzeit nur Nebensache. Im Erpressungsfall von Superstar Paul Pogba hat dessen festgenommener Bruder Mathias Pogba schwere Vorwürfe gegen Frankreichs Fußballweltmeister erhoben.

In einer veröffentlichten Serie von Videos und Mitteilungen in den sozialen Medien stellte Mathias seinen drei Jahre jüngeren Bruder Paul als einen „auf den eigenen Reichtum und seine Karriere konzentrierten Menschen“ dar, dem seine Familie egal sei. Der Fußballstar umgebe sich mit Kriminellen und habe zu Hexerei gegriffen, etwa um den WM-Sieg 2018 sicherzustellen und den Aufstieg von Kylian Mbappé bei Paris Saint-Germain zu bremsen.

Paul Pogba indes beschuldigt seinen Bruder und Freunde aus seiner Kindheit, ihn um Millionensummen erpresst zu haben. Matthias Pogba und drei seiner mutmaßlichen Komplizen sitzen derzeit in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Erpressung in einer organisierten Bande und die Teilnahme an einer kriminellen Vereinigung zur Vorbereitung eines Verbrechens vor. Dazu kommen Delikte wie Erpressung mit Waffen in einer organisierten Bande und Freiheitsberaubung.


13 Millionen Euro. Paul Pogba war im Sommer nach sechs Jahren bei Manchester United zu Juventus Turin zurückgekehrt. Mit den Erpressungsvorwürfen sind Justizbehörden in Italien und Frankreich befasst. Pogba wurde von Freunden in einen Keller gelockt, wo man ihm die Augen verband und er zur Zahlung von 13 Millionen Euro gezwungen wurde, um die Veröffentlichung kompromittierender Hexervideos zu verhindern, hieß es in Medienberichten. ⫻

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.09.2022)

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