Verbrauchergeschäfte

Die kleine Unbekannte: Mehr Fälle für die Schlichtungsstelle gefragt

Gerade für Auseinandersetzungen geringeren Streitwerts bietet die „Verbraucherschlichtung Austria“ attraktive Möglichkeiten – auch für Unternehmen.

Wien. „Es kann nichts passieren!“ So einfach bringt Hermann Germ, Obmann der „Verbraucherschlichtung Austria“, die Vorzüge dieser Einrichtung auf den Punkt. Wobei Germ meint: nichts Negatives, denn immerhin können rasch, einfach und kostenlos Lösungen für Konflikte zwischen Unternehmen und deren Kundinnen und Kunden gefunden werden. Und das könnte nach Meinung Germs, ehemals Sektionschef im Justizministerium, wesentlich öfter geschehen als bisher.

Denn die 2016 nach EU-Vorgaben gegründete Schlichtungsstelle führt ein gewisses Schattendasein. Das mag vielleicht auch damit zu tun haben, dass ihre Zuständigkeit gewissermaßen negativ definiert ist: Sie soll sich nur um solche Fälle kümmern, für die nicht schon andere Schlichtungsstellen bestehen. Die da wären: die RTR (für Post und Telekom), die Bankenschlichtung, die E-Control (Gas und Strom), die Internet-Ombudsstelle, die Ombudsstelle Fertighaus und die Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte.


Was aber bleibt, ist das weite Feld von Verbrauchergeschäften im Handel, mit Handwerk oder Versicherungen oder im Tourismus. Der Großteil, nämlich 80 Prozent, der an die Verbraucherschlichtung herangetragenen Fälle bewegt sich im ein- bis vierstelligen Eurobereich, berichtet Geschäftsführer Simon Eder der „Presse“. Er ist auch, wie die frühere OGH-Präsidentin Irmgard Griss, einer der Schlichter (eine weitere Schlichterin ist zurzeit in Karenz).

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