Analyse

Die Gefahr der Rezession nimmt Gestalt an

Wird Österreich Deutschland in die Rezession folgen? Diese Frage treibt die Ökonomen um.

Wien. Ökonomen beschäftigt im Moment vor allem eine große Frage: Wird es demnächst eine Rezession geben? Und wenn ja, wie stark wird sie werden – und wie lang wird sie dauern? Von einer Rezession spricht man, wenn die Wirtschaftsleistung schrumpft. Technisch gesehen ist sie gegeben, wenn das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen im Vergleich zu den Vorjahresquartalen zurückgeht.

In Österreich war das zuletzt 2020 infolge der Pandemie der Fall. Der Vorteil: Der Wirtschaftseinbruch war mit 6,7 Prozent im Gesamtjahr zwar der stärkste seit Ende des Zweiten Weltkrieges, er währte aber nur kurz und wurde von einer fulminanten Erholung gefolgt. Davor war Österreichs Wirtschaft zuletzt 2009 geschrumpft, um 3,8 Prozent. Auslöser war die globale Finanzkrise.


Zurück zur Ausgangsfrage. In Deutschland haben die Ökonomen die Antwort („Ja“) bereits gegeben. Dort rätselt man nun vor allem, wie stark der Wirtschaftseinbruch wird. Die Deutsche Bundesbank erwartet, dass die deutsche Wirtschaftsleistung heuer im vierten Quartal merklich zurückgehen wird, was sich im ersten Quartal 2023 fortsetzen dürfte. Die Prognosen werden laufend herunter korrigiert. Das Münchner Ifo-Institut sieht steigende Inflationsraten und eine schrumpfende Wirtschaftsleistung für Deutschland. Nach der aktuellsten Ifo-Prognose wird die Wirtschaft heuer nur um 1,6 Prozent wachsen und 2023 um 0,3 Prozent schrumpfen. Deutschland steuert auf eine „Winter-Rezession“ zu.

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