Sie galt schon vor der Wahl als die wahrscheinlichste Koalition, nach der Wahl ist eine ÖVP/SPÖ-Regierung in Tirol noch realistischer.
Was wurde im Vorfeld der Wahl nicht alles über mögliche Koalitionsvarianten spekuliert. Sogar eine Vier-Parteien-Regierung gegen die Volkspartei galt nicht als ausgeschlossen, sollte Spitzenkandidat Anton Mattle die 30-Prozent-Marke nicht deutlich überspringen. Auch jetzt, nach der Wahl, gibt es zwar eine Reihe von rechnerischen Mehrheiten. Die Zeichen stehen aber auf eine Koalition der erstplatzierten ÖVP mit der drittplatzierten SPÖ. Im Wesentlichen aus drei Gründen.
Die „einfachste" Koalition
Wirtschaftslandesrat und ÖVP-Spitzenkandidat Anton Mattle wird so schnell wie möglich, am besten innerhalb weniger Tage, eine neue Regierung auf Schiene bringen wollen, um das desaströse Wahlergebnis von 34,7 Prozent vergessen zu machen und die öffentliche Debatte weg von der Wahl hin zu den Koalitionsverhandlungen zu lenken. Dafür ist die SPÖ die mit Abstand nächstliegende Option. Denn auch ihr Spitzenkandidat Georg Dornauer, der als Wahlziel mindestens 20 Prozent ausgegeben hatte, geworden sind es „nur“ 17,5 Prozent, kann mit einer Regierungsbeteiligung die hinter den Erwartungen gelegenen Zuwächse rasch überdecken. So, wie das den Tiroler Grünen nach den vergangenen beiden Landtagswahlen gelang. Für die Außenwirkung gilt: Regierungsbeteiligung schlägt enttäuschendes Wahlergebnis.