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Wo bleiben die Lichtermeere für Mahsa Amini?

Protest over the death of Iranian woman Mahsa Amini in Berlin
Protest over the death of Iranian woman Mahsa Amini in BerlinREUTERS
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Dass im Iran eine junge Frau sterben musste, weil sie das Kopftuch „unislamisch“ trug, lässt die Menschen hierzulande erstaunlich kalt.

Schon erstaunlich, dass woke Kultur-Reinheitsfanatiker mehr Unwohlsein bei dreadgelockten Sängerinnen, rastabezopften Musikern und dem Fantasiehäuptling Winnetou empfinden als beim Tod einer jungen Iranerin. Seit Ayatollah Khomeinis Machtübernahme im Februar 1979 herrscht für Frauen ab dem neunten Lebensjahr im Mullah-Staat strengste Kleiderordnung. Allein im vergangenen Jahrzehnt wurden wegen „offenen sündhaften Auftretens“ und „Störung der öffentlichen Ordnung“ mehr als eine halbe Million Iranerinnen verhaftet, darunter die Menschenrechtsaktivistin Nasrin Sotoudeh, die 2019 zu 38 Jahren Gefängnis und 148 Peitschenhieben verurteilt wurde.

Im selben Jahr fasste Yasaman Aryani wegen Verstößen gegen die Kleiderordnung zunächst sechzehn Jahre Gefängnis aus, die später auf neun Jahre und sieben Monate reduziert wurden. Nun wurde die 22-jährige iranische Kurdin Mahsa Amini von der iranischen Sittenpolizei totgeprügelt, weil sie ihr Kopftuch „unislamisch“ trug.

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