Gastkommentar

Die neuen Maschen der Telefonbetrüger

Vom „Austrian Police Department“ bis zur „Weinumfrage“: Wie wir Telefonbetrug am besten bekämpfen.

Hat sich auf Ihrem Smartphone kürzlich jemand mit „Austrian Police Department“ oder einer „Weinumfrage“ gemeldet? Oder hat Sie eine unbekannte Nummer mit einmaligem Klingeln belästigt? Allein im Juli 2022 wurden der Rundfunk- und Telekom-Regulierungsbehörde RTR rund 3900 solcher Fälle gemeldet. Die Dunkelziffer ist vermutlich viel höher.
Dass es immer noch so viele Fälle gibt, zeigt, dass Telefonbetrüger mit immer neuen Maschen die Schwachstelle Mensch auszunutzen wissen. Höchste Zeit, in der Öffentlichkeit noch mehr Aufklärung und Bewusstseinsbildung zu betreiben und den Kriminellen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Darüber hinaus sollten auch Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um Angestellte und Firmenhandys besser zu schützen – etwa durch Sperrlisten für Anrufe aus und in exotische Destinationen.

Nummern werden „gekapert“

Das Schwierige daran: Der aktuell gängigste Trick, die gefälschten „Austrian Police Department“-Anrufe, sind im Vorhinein kaum zu erkennen. Denn dafür werden meist österreichische Festnetz- und Handynummern „gekapert“. Der scheinbar normale Anruf entpuppt sich als betrügerischer Versuch, um als vermeintlicher Mitarbeiter einer Polizeiorganisation an kritische Informationen über Personen oder Unternehmen zu kommen. Über 2500 gemeldete Anrufe entfielen im Juli allein auf diese Betrugsform. Auch Europol hat im Sommer vor dieser Fake-Anruf-Welle gewarnt.
Der beste Rat in einer solchen Situation: Legen Sie einfach auf! Allein durch die Entgegennahme des Anrufs kann Ihnen nichts passieren. Wer jedoch zum Opfer geworden ist, sollte auf jeden Fall Anzeige bei den betreffenden Behörden erstatten. Für die Allgemeinheit ist es zudem hilfreich, Schadensanrufe bei der RTR-Meldestelle für Rufnummernmissbrauch anzuzeigen. Je mehr öffentlich über solche Betrügereien bekannt ist, desto leichter wird es für andere, sich zu schützen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.