Wahlsonntag

Brasilien wählt am Sonntag: Lula baut seinen Vorsprung in Wahlumfragen weiter aus

Wahlkampffinale in Brasilien. Im Duell um die Spitze: Amtsinhaber Bolsonaro und Ex-Präsident Lula da Silva.
Wahlkampffinale in Brasilien. Im Duell um die Spitze: Amtsinhaber Bolsonaro und Ex-Präsident Lula da Silva.REUTERS
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Der linke Herausforderer (und Ex-Präsident) kommt aktuell auf 17 Prozentpunkte mehr als der amtierende Präsident Bolsonaro, der mit Drohungen gegen den Obersten Gerichtshof zu punkten zu versuchen.

Kurz vor den Präsidentschaftswahlen in Brasilien kann Herausforderer Luiz Inacio Lula da Silva einer Umfrage zufolge seinen Vorsprung zu Amtsinhaber Jair Bolsonaro auf 17 Prozentpunkte ausweiten. Laut Wahlinstitut Ipec würde Lula bei der Wahl am kommenden Sonntag (2. Oktober) 48 Prozent der Stimmen bekommen und Bolsonaro 31 Prozent. In der erwarteten Stichwahl könnte der linksgerichtete Lula einen Vorsprung vor dem rechts-populistischen Bolsonaro von 19 Punkten erreichen.

Ähnlich wie der ehemalige US-Präsident Donald Trump streut "Tropen-Trump" Bolsonaro Zweifel am Wahlsystem und kündigte bereits an, eine Niederlage womöglich nicht anzuerkennen. So hat er in der Vergangenheit das elektronische Wahlsystem infrage gestellt und unbelegte Behauptungen aufgestellt, bei den Wahlen 2018 sei es zu Betrügereien gekommen.

Bolsonaro setzt auf Drohungen

Rund eine Woche vor der Wahl hat Amtsinhaber Bolsonaro angesichts der drohenden Niederlage den Ton weiter verschärft und dem Obersten Gerichtshof gedroht. "Ihr wisst, dass eure Freiheit jeden Tag mehr und mehr von einer anderen Staatsgewalt bedroht ist, die nicht die Exekutive ist", sagte Bolsonaro bei einer Wahlveranstaltung in Divinópolis am Freitag in Anspielung auf den Obersten Gerichtshof laut der Zeitung "Folha de S. Paulo".

"Und wir wissen, dass wir diesem Missbrauch ein Ende setzen müssen", fügte der Präsident demnach hinzu. Bolsonaro hat dem Obersten Gerichtshof und anderen demokratischen Institutionen immer wieder gedroht, weil der Gerichtshof gegen seine Anhänger Entscheidungen getroffen hatte und auch beispielsweise wegen Fake News gegen Bolsonaro ermittelt.

Die Stimmung im größten Land in Lateinamerika ist aufgeheizt. In den vergangenen Monaten wurden mindestens zwei Lula-Anhänger von mutmaßlichen Bolsonaro-Fans getötet.

(APA/Reuters)

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