Wurden auch in der Klinik Gefährdungsmeldungen schubladisiert? Der WiGeV dementiert, gibt aber Personalprobleme zu.
Die Aufregung war groß, als vor rund zehn Tagen bekannt wurde, dass in der Klinik Ottakring sogenannte Gefährdungsanzeigen nicht weitergeleitet wurden. Nun gibt es den Verdacht: Die Schubladisierung von Gefährdungsanzeigen, wie es manche im Gesundheitswesen bezeichnen, soll nicht nur auf die Klinik Ottakring beschränkt sein. Das erklärt ein Arzt der Klinik Floridsdorf der „Presse“, der aus verständlichen Gründen seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.
Zur Erklärung: Eine Gefährdungsanzeige ist der letzte Hilfeschrei einer Abteilung oder eines Spitals, dass (meist) aus Personalmangel die Patientenversorgung nicht mehr aufrecht erhalten werden kann. Der Arzt spricht von „fünf Gefährdungsanzeigen, alleine aus der Mannschaft der Ärzte der Unfallchirurgie, die nicht weitergeleitet wurden“. Die Ursache der Gefährdungsmeldung ist laut dem Mediziner dieselbe wie in vielen anderen Spitälern: Eklatanter Personalmangel. Dieser betrifft nahezu den gesamten Wiener Gesundheitsverbund – zuletzt hagelte es förmlich Gefährdungsanzeigen.