Wiedereröffnung

Neues Josephinum? Neues Museum!

Josephinum/Riedler
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Nach vier Jahren und elf Millionen Euro Investition hat die spektakuläre medizinhistorische Sammlung den musealen Rahmen, den sie verdient. Ab Donnerstag.

„Held, fragest du: Wo schätzt man Heldenblut? Komm, sieh, was keiner that, und Joseph thut.“ Schrieb Kupferstecher Hieronymus Löschenkohl 1785 unter seinen Stich der feierlichen Einweihung der „josephinischen Militärakademie der Chirurgie“, dem heutigen Josephinum, durch Kaiser Joseph II. Vor dieser martialischen Inschrift (es wird sie kaum wer gelesen haben) posierten am Dienstag zur ebenfalls feierlichen Wiedereröffnung desselben Orts die Verantwortlichen von Meduni Wien und Bundesimmobiliengesellschaft, samt Forschungsminister und Christiane Druml, Leiterin der medizinhistorischen Sammlung. Nach vier Jahren Schließung und einer Elf-Millionen-Renovierung hat diese nun endlich den würdigen Rahmen, der ihrer weltweiten Bedeutung entspricht – hat doch „in Wien die moderne Medizin begonnen“, wie Druml den Nobelpreisträger Eric Kandel zitiert, einer Unterstützer des Hauses.

Seit vielen Jahren kämpft Druml um mehr Geld und mehr Öffentlichkeit für diesen klassizistischen Prachtbau auf der Währinger Straße, dessen Besuch als ewiger Wiener Geheimtipp galt. Sie tat das mit Einladungen an zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler. Und alarmierenden Anrufen bei ihrem Chef, Meduni-Rektor Markus Müller. Den, der ihn eines heißen Sommers erreichte, werde er nie vergessen: „Wir müssen etwas tun, die Wachsmodelle schmelzen!“ Man tat, erst behelfsmäßig, dann eben professionell. Sind die rund 1200 anatomischen Wachsmodelle doch die spektakulären Schätze hier, bestellt vom Reformer und Aufklärer Joseph II. in Florenz, über die Alpen gebracht von Maultieren.

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