Italien

Lega-Boss Matteo Salvini muss um seine Karriere zittern

APA/AFP/MIGUEL MEDINA
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Nach dem Wahldebakel droht dem Lega-Chef eine interne Rebellion. Und Giorgia Meloni will ihm keine Regierungsposten anvertrauen.

Matteo Salvini, dem „Capitano“ der Lega, droht der Schiffbruch: Nach dem Debakel seiner rechtspopulistischen Partei bei der italienischen Parlamentswahl rollt auf den Kapitän, so nennt ihn seine Partei, nicht nur eine Rebellion zu. Sondern nun zerstört ihm auch noch seine neue Chefin, Giorgia Meloni, die Karriereträume: Die mögliche nächste Premierministerin Italiens will den Lega-Boss doch nicht zum Innenminister machen. Mit diesem Job, dank dem er sich 2018 mit seiner Anti-Einwanderungspolitik profilierte, hatte Salvini fix gerechnet.


Doch das Wahlergebnis hat den mächtigen Lega-Chef vom Sockel gestoßen: Mit 8,9 Prozent der Stimmen blieb die Partei weit unter allen Erwartungen, gerechnet hatten die Rechtspopulisten mit zumindest 12 Prozent. Und schon dieses Ergebnis wäre ein deutlicher Absturz im Vergleich zu den Erfolgen der Vergangenheit gewesen: Bei EU-Wahlen 2019 hatte die Lega 34,3 Prozent erhalten, doppelt so viele Stimmen wie bei Parlamentswahlen 2018. Gepunktet hatte die Lega dank Salvinis Selbststilisierung als Anti-Migranten-Sheriff im Innenministerium.

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