Am Mittwoch startete der Iran Raketen- und Drohnenangriffe auf die Basen iranisch-kurdischer Parteien im Nordirak. „Irans Regime will einen Militärkonflikt mit den Kurden provozieren“, warnt Hiwa Bahrami von der „Demokratische Partei Kurdistans – Iran“.
Es sind schwere Angriffe mit zahlreichen Boden-Boden-Raketen und Kamikaze-Drohnen. Den ganzen Mittwoch über attackieren in mehreren Wellen Irans Revolutionsgarden die Rückzugsbasen iranisch-kurdischer Parteien im Nordirak. Bis Mittwochnachmittag wurden dabei mehrere Personen getötet und Dutzende verletzt. Schon in den Tagen zuvor hatten im iranisch-irakischen Grenzgebiet Artilleriegranaten eingeschlagen. Im Visier stehen dabei die linke Partei Komala, die Kurdische Freiheitspartei (PAK) und die „Demokratische Partei Kurdistans – Iran“ (KDPI), die schon seit Jahrzehnten gegen das diktatorische System der Islamischen Republik kämpft.
„Das Regime will eine militärische Auseinandersetzung provozieren“, sagt KDPI-Sprecher Hiwa Bahrami zur „Presse“. Ziel der Führung in Teheran sei, die Menschen im Iran abzulenken – angesichts der Proteste in vielen Städten des Landes. Deshalb sei auch – anders als bei früheren derartigen Attacken – in den iranischen Medien breit über die jüngsten Angriffe auf die kurdischen Parteien berichtet worden. „Das Regime hat auch behauptet, dass wir aus dem Nordirak unsere Peshmerga-Kämpfer in die kurdischen Städte im Iran geschickt haben. Aber das stimmt nicht“, sagt Bahrami. „Wir wollen dort keinen militärischen Konflikt.“