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Nord Stream

Die Suche nach dem Zerstörer der Pipelines

Eine der Stellen, an denen Gas in der Ostsee austritt, fotografiert von der schwedischen Küstenwache.(c) APA/AFP/SWEDISH COAST GUARD/HANDOUT (HANDOUT)
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Mit Hochdruck wird daran gearbeitet, das hochbrisante Rätsel um die kaputten Röhren in der Ostsee zu lösen. Die riesigen Gasaustritte im Meer erschweren es, mögliche Spuren zusammenzutragen.

Noch ist nicht klar, welches Wort beschreiben wird, was vor drei Tagen in der Ostsee passiert ist. War es ein Anschlag? Sabotage? Ein kriegerischer Angriff? Fest steht: Im Meer haben sich Wirbel von bis zu einem Kilometer Durchmesser gebildet, erzeugt von an die Oberfläche strömendem Gas. Seismologische Instrumente, mit denen Erschütterungen gemessen werden, haben in der Nacht auf Montag und am Montagabend ausgeschlagen. Ein schwedischer Forscher spricht von Explosionen, die mit der Sprengkraft von mindestens 100 Kilogramm TNT zu vergleichen wären. In drei von vier Leitungen des Pipeline-Systems Nord Stream 1 und 2 fiel der Gasdruck in kürzester Zeit von über hundert Bar auf ein paar wenige über dem normalen Atmosphärendruck hinunter.

Wer diese Beobachtungen zusammenfügt, muss zu dem Schluss gelangen: Irgendetwas oder irgendwer muss nahe der dänischen Insel Bornholm ein paar riesige Lecks in die Nord-Stream-Gas-Pipelines geschlagen haben. So weit die ersten und noch kargen Fakten in einem geopolitischen Krimi, der das Zeug hat, sich zu einer Eskalation des Krieges in der Ukraine auszuweiten – und ihn näher an Dänemark, Schweden, aber auch Deutschland heranzurücken scheint.


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