Blackout auf Kuba

Hurrikan "Ian" trifft auf Florida

Der Hurrikan wurde zwar abgeschwächt, sorgt aber für heftige Unwetter. Bis zu 24 Stunden wird es dauern, bis er über Florida hinweggezogen ist, was 24 Stunden Regen bedeutet.
Der Hurrikan wurde zwar abgeschwächt, sorgt aber für heftige Unwetter. Bis zu 24 Stunden wird es dauern, bis er über Florida hinweggezogen ist, was 24 Stunden Regen bedeutet. APA/Getty Images via AFP/GETTY I
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Mit Windgeschwindigkeiten von zuletzt bis zu 150 Kilometern pro Stunde ist „Ian“ über Florida auf die niedrigste Stärke eins von fünf herabgestuft worden. Zuvor sorgte er auf Kuba für einen landesweiten Blackout.

Hurrikan "Ian" hat sich auf seinem Weg durch den US-Bundesstaat Florida abgeschwächt. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometern pro Stunde habe "Ian" inzwischen die niedrigste Stärke eins von fünf, teilte das Hurrikanzentrum am späten Mittwoch (Ortszeit) mit. Als Wirbelsturm der Kategorie vier hatte "Ian" am Nachmittag die Westküste Floridas getroffen und heftige Winde, Regen und Sturmfluten gebracht.

Trotz Abschwächung war auf seinem Weg ein mehr als hundert Kilometer breiter Landstreifen heftigen Unwettern ausgesetzt. In der Nacht zum Donnerstag befand sich der Sturm den Experten zufolge rund 110 Kilometer südlich von Orlando.

Evakuierungsanweisungen für 2,5 Millionen Menschen

Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Regen durch Straßen peitschte, von Autos nur die Dächer aus den Fluten herausragten und Trümmer durch die Luft flogen. "Ian" dürfte in die Liste der fünf schwersten Hurrikans in Florida kommen, sagte Floridas Gouverneur Ron DeSantis.

Einwohner waren zuvor eindringlich gewarnt worden, auch am Donnerstagmorgen nicht ihre Häuser zu verlassen, um etwa die Schäden zu begutachten. Auch wenn der Wirbelsturm abziehe, bestehe weiter Gefahr durch Trümmer, kaputte Stromleitungen und dergleichen. Für rund 2,5 Millionen Menschen in der Region galten Evakuierungsanweisungen. Einige von ihnen entschlossen sich trotzdem, in ihren Häusern zu bleiben.

APA/AFP/RICARDO ARDUENGO

Rund 1,6 Millionen Haushalte waren ohne Strom, wie die Website Poweroutage zeigte. Die Behörden rechneten mit schweren Schäden an Infrastruktur und Kommunikationsleitungen. Das Ausmaß der Zerstörung dürfte erst mit Sonnenaufgang am Donnerstag klarer werden.

Der Direktor des Nationalen Hurrikanzentrums, Ken Graham, betonte, es werde nach dem Eintreffen an Land vermutlich 24 Stunden dauern, bis der Wirbelsturm über Florida hinweggezogen sei. Das bedeute 24 Stunden heftiger Regenfälle. Deanne Criswell von der US-Katastrophenschutzbehörde Fema sagte, die voraussichtlich von dem Sturm betroffene Region habe seit rund 100 Jahren keinen solchen Hurrikan mehr erlebt. Experten beunruhigt auch, dass in den vergangenen Jahrzehnten in der Region immer näher am Wasser gebaut wurde.

Ganz Kuba ohne Strom

UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnete "Ian" als "ein weiteres Beispiel dramatischer Klima-Aktivitäten, wie wir sie auf der ganzen Welt mit zunehmender Frequenz und zunehmender Zerstörung sehen". Auf Kuba, wo "Ian" bereits für starke Zerstörungen gesorgt hatte, seien bereits UN-Hilfskräfte im Einsatz, um die Lage zu eruieren und erste notwendige Hilfsmaßnahmen zu leisten. "Selbstverständlich stehen die UN bereit, um in den kommenden Tagen weitere ausgemachte Bedürfnisse zu unterstützen."

Auf Kuba fiel der Strom zeitweise landesweit aus.
Auf Kuba fiel der Strom zeitweise landesweit aus. REUTERS

Am Dienstag war "Ian" als Hurrikan der Kategorie drei von fünf in Kuba auf Land getroffen. In dem Staat mit gut elf Millionen Einwohnern fiel der Strom zeitweise landesweit aus. Ein Boot mit Migranten aus Kuba sank unterdessen am Mittwoch vor der Küste Floridas. Die US-Küstenwache suchte nach 23 Menschen, wie sie auf Twitter mitteilte. Zuvor hatten vier Migranten von dem Boot schwimmend die amerikanische Stock Island neben Key West in stürmischen Wetterverhältnissen erreicht.

(APA/dpa)

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