Nord Stream ist laut Jennifer Granholm wohl endgültig passé. Die US-Energieministerin im „Presse"-Interview über Abhängigkeit von Diktatoren, Fracking in Europa und die Bedeutung von Wasserstoff.
Die Presse: Haben Sie Hinweise, wer hinter den Nord-Stream-Pipeline-Sabotageakten steckt?
Jennifer Granholm: Die USA setzen sich stark für eine rasche Untersuchung ein. Wir müssen der Sache auf den Grund gehen. Es ist kein Zufall mehr, wenn mehrere Stränge gleichzeitig lecken.
Soll es Konsequenzen geben?
Absolut. Wir müssen die Untersuchungen abwarten, aber das kann nicht unbeantwortet bleiben. Auch wenn die Pipelines nicht in Betrieb waren: Der Vorfall unterstreicht, wie wichtig es für Europa und alle anderen Staaten ist, sich nicht von Petrodiktatoren abhängig zu machen, die Energie als Waffe einsetzen. Das kann nicht so weitergehen. Wir müssen unsere eigenen sauberen Energiequellen erschließen und nützen.