Eigenmarke

Günstiges 5G-Handy T Phone: Magenta setzt auf Eigenmarke

(c) Magenta
  • Drucken

Bis Ende 2023 sollen 33 Prozent der Magenta-Kunden über das 5G-Netz surfen und telefonieren. Um dafür auch günstige Geräte anbieten zu können, setzt der Mobilfunkmarke auf eine Kooperation mit Google.

Software-Hersteller entwickeln eigene Geräte wie Microsoft mit seinen Surface-Devices, Apple fokussiert sich immer mehr auf seine Services wie Musik-, Fernseh-Streaming und Apple News. Dass Unternehmen also nicht mehr nur Hersteller, Entwickler oder wie im aktuellen Fall Mobilfunkanbieter sind, ist nicht ungewöhnlich. Der heimische Provider Magenta zählt nun auch dazu. Am Donnerstag präsentierte das Unternehmen sein erstes eigenes Smartphone, das T Phone. Das Ziel: 5G massentauglich machen.

Derzeit verwenden neun Prozent der Magenta-Kunden den neuen Mobilfunkstandard, bis Ende 2023 soll der Anteil auf 33 Prozent steigen. So die interne Vorgabe. Doch bislang sind vorrangig hochpreisige Geräte von Apple oder Samsung mit einem 5G-Modul ausgestattet. Bei günstigen Einsteigergeräten ist bei 4G meist Schluss. Mit dem T Phone sollen Kunden auf 5G nicht verzichten müssen. Das in Kooperation mit Google entwickelte Gerät läuft mit nahezu purem Android. Magenta hat bewusst darauf verzichtet, es mit einer eigenen Benutzeroberfläche zu überziehen. Wie bei anderen Herstellern setzt auch Magenta auf eine "normale" und eine "Pro"-Version.

Ein Rechteck mit abgerundeten Kanten

Das Design hat Magenta mit Google definitiv nicht neu erfunden. Der Kreativität sind bei Smartphones heutzutage enge Grenzen gesetzt. Daher kommt es bei den Unterschieden einmal mehr auf die inneren Werte an. Denn bei der Größe sind die beiden Geräte kaum voneinander zu trennen: Das T Phone weist eine Bildschirmdiagonla von 6,52 Zoll auf, das Pro-Modell 6,82 Zoll.

Bei der Ausstattung zeigt sich schnell, dass hier Vergleiche mit einem Galaxy S22 oder einem iPhone 13 nicht angebracht sind. Dennoch sind die technischen Spezifaktionen mehr als annehmbar.
Das T Phone hat vier Gigabyte RAM und 64 GB lokalen Speicher, der sich über eine microSD-Karte erweitern lässt. Die Pro-Version hat sechs Gigbayte RAM und mit 128 GB deutlich mehr Speicher. Beide Geräte unterstützten microSD-Karten mit bis zu zwei Terabyte. Auch die Akkukapazität unterscheidet sich bei den zwei Modellen. Jener des Pro-Modells ist mit 5000 mAh um 500 mAh größer. Ein Fingerprint-Scanner ist ebenfalls mit an Bord und zur Rarität geworden: ein Klinkenstecker-Anschluss für Kopfhörer hat ebenfalls Platz gefunden.

(c) Magenta

Das T Phone bietet ein Triumvirat an Kameras. Das bedeutet jetzt aber keine Glanzleistungen per se. Der Hauptsensor mit 50 Megapixel ist mehr als annehmbar. Jedoch haben die Tiefen- und die Makrokamera jedoch nur zwei Megapixel. Beim Pro-Modell fügt sich noch eine Ultraweitwinkel-Kamera dazu und macht damit das Quartett komplett. Dieses löst immerhin mit fünf Megapixel auf.

Die 5G-Handys kosten 229 bzw. 279 Euro und werden ohne Bindung angeboten, können aber natürlich auch in Kombination mit einem Vertrag erworben werden.

Wer hat's erfunden?

Magenta hat sich nicht auf die Suche nach einem Smartphone-Hersteller gemacht, sondern bedient sich hier von der US-Schwester T-Mobile. Dort werden die Geräte unter Revvl 6 und Revvl 6 Pro vertrieben. Zwar wurden die Smartphones auch in den USA in Kooperation mit Google entwickelt, gebaut wird es aber von dem hierzulande unbekannten Hersteller Wingtech. Das Unternehmen hat sich bereits 2018 breiter für die Herstellung von 5G-Smartphones aufgestellt und den niederländischen Chipkonzern Nexperia für 3,2 Milliarden Euro übernommen.

Außerdem blickt der ODM (Auftragsfertiger) auf reiche Erfahrung zurück, immerhin produziert(e) Wingtech auch für Smartphone-Größen wie Huawei und Xiaomi.

Provider als Smartphone-Marke

Es ist, wie bereits eingangs erwähnt, nicht neu, dass sich Unternehmen vielfältig aufstellen. Selbst im Mobilfunkbereich ist das keine Neuerfindung. Als Smartphones noch ein Novum am Markt waren, fing eine damals noch unbekannte Marke vor allem für Provider Geräte herzustellen, bevor es dann unter eigener Marke erfolgreich war. Die Rede ist von HTC. Bis 2010 auch für T-Mobile. Das Sidekick erfreute sich großer Beliebtheit, auch wenn sich die Strategie der Eigenmarke nicht durchsetzen konnte.

Seit 2018 betreibt auch der Mobilfunkprovider A1 wieder ein Smartphone unter eigener Marke, mit ähnlicher Strategie. Auch wenn besonders A1 als Premium-Anbieter bekannt ist, wollte man den Einsteiger-Markt nicht völlig unbeachtet lassen.

Die T Phones von Magenta sind ab dem 5. Oktober erhältlich.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.