Morgenglosse

Der Lobau-Tunnel und Gewesslers Show für die grüne Basis

Leonore Gewessler
Leonore GewesslerJana Madzigon
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Das Tunnelprojekt ist tot, aber wo bleibt die Alternative?

Zuletzt dürfte sich die grüne Verkehrs- und Umweltministerin Leonore Gewessler unwohl gefühlt haben. In Zeiten der Klimakrise wird das stillgelegte Kohlekraftwerk in Mellach reaktiviert, das Ende der fossilen Energie wird nicht eingeläutet, sondern prolongiert. Das sorgt nicht gerade für Freude an der grünen Basis.

Nun hat die Ministerin erklärt, sie wolle den Lobau-Tunnel aus dem Bundesstraßengesetz streichen. Die grüne Basis jubelt. Und das war offensichtlich Gewesslers Ziel nach einer Serie von unangenehmen Entscheidungen (Mellach) und den verlustreichen Landtagswahlen in Tirol (die erste große Wahl unter Türkis-Grün im Bund). Deshalb die Fakten: Ohne die ÖVP geht das nicht. Deren Mantra lautet: „Wir brauchen den Tunnel.“ Das weiß Gewessler, die den Tunnel außerdem schon vor Monaten beerdigt hat: Er wurde aus dem Asfinag-Bauprogramm gestrichen.

Interessanter als diese Diskussion: Es sollen Alternativen zum Lobau-Tunnel evaluiert werden, so Gewessler. In zehn Jahren grüner Regierungsbeteiligung in Wien wurde die von grünen Verkehrsstadträtinnen nie gefunden. Aber wir lassen uns gern überraschen. Denn Wien benötigt dringend eine effiziente Verkehrsentlastung. Ob mit oder ohne Tunnel ist dabei irrelevant.

E-Mails: martin.stuhlpfarrer@diepresse.com

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