Gastbeitrag

Alt und arm oder jung und ruiniert?

Peter Kufner
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Für Forderungen nach einer saftigen Pensionserhöhung kann oder muss man sogar Verständnis haben. Doch leider hat die österreichische Politik jahrzehntelang geschlafen. Jetzt bekommen wir die Rechnung präsentiert.

Der Autor

Martin Gundinger (geb. 1986) ist Ökonom und beim Friedrich-A.-von-Hayek-Institut und beim Austrian Economics Center in Wien tätig. Seine Forschungsgebiete umfassen methodologische Fragen, die Folgen von technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen sowie Steuern und Steuerwettbewerb.

Das Gesetz sagt 5,8 Prozent plus. Zehn Prozent plus oder gar noch mehr, so lauten die Forderungen vieler. Und irgendetwas dazwischen, sozial gestaffelt, lautet der Vorschlag von Minister Johannes Rauch. Es geht um die Pensionserhöhung, und die Verhandlungen gestalten sich schwierig.
Gleich vorweg: Die Forderungen, die teilweise weit über 5,8 Prozent liegen, kann man verstehen. Schließlich sind die Erwartungen, was die wirtschaftliche Entwicklung als auch die steigenden Preise betrifft, düster. Angesichts serieller Fehleinschätzungen fast aller Prognostiker in den vergangenen Jahren und Monaten samt deutlichem Bias dieser Fehleinschätzungen kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Situation nochmal zuspitzt. Dass angesichts dessen jene, die viele Jahrzehnte gearbeitet haben, nun das fordern, was ihnen von der Politik im Gegenzug für ausbeuterisch hohe Abgaben versprochen wurde, dafür kann – vielleicht sogar muss – man Verständnis haben.

Allerdings hat die Politik seit Jahrzehnten geschlafen, was die Sicherstellung der nachhaltigen Finanzierung der Pensionen betrifft. Das Pensionssystem Österreichs gehört zu den Pensionssystemen, die weltweit am wenigsten zukunftsfit sind. Würde man die Pensionen nun über dem gesetzlichen Plus erhöhen, würde man die Probleme weiter verschärfen.

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