Mussolini, der Meister der martialischen Miene, mit Kampfgenossen am 28. Oktober 1922.
Italien

Der Mann, der Mussolini entlarvte

100 Jahre nachdem Mussolini mit seinem „Marsch auf Rom“ die Macht eroberte, bekommt Italien eine postfaschistische Regierung. Es ist an der Zeit, Emilio Lussu zu lesen.

Die verharmlosende Sicht auf den Mann, der Italien von 1922 bis 1945 als Diktator beherrschte, hat schon eine lange Tradition. 1940 trat in Charlie Chaplins „The Great Dictator“ ein wild gestikulierender Hansdampf namens Benzino Napoloni auf, in Thomas Manns Novelle „Mario und der Zauberer“ von 1929 ein „zungengewandter Conférencier“ und Zauberkünstler mit hypnotisierender Wirkung namens Cipolla. Vorbild ist in beiden Fällen unverkennbar Benito Mussolini, der Politiker mit dem langen Nachleben.

Um ihn ranken sich viele Mythen, viele gehen auf ihn selbst zurück. Zu seiner Lebenszeit erschienen 400 Monografien über ihn und begründeten den mussolinianismo, die italienische Variante des Kults um einen charismatischen Führer. Zwei moderne romanhafte Darstellungen seines Lebens, von Antonio Pennachi und Antonio Scurati, wurden zuletzt mit Literaturpreisen geehrt.

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