Richard Scharf erlernt den Beruf des Hafnermeisters. Auf dem Bild heizt er einen Speicherkamin ein. Vielen jungen Leuten sagt der Beruf heute kaum etwas.
Hohe Nachfrage

Der Kachelofen: Ein alter Klassiker erlebt eine Renaissance

Wegen der Wärme, die er ausstrahlt, und wegen der aktuellen Energiekrise ist die Nachfrage nach Kachelöfen (und ihren Verwandten) derzeit kaum zu bewältigen. Der Beruf des Hafners steht plötzlich im Mittelpunkt.

Es knistert, es prasselt, es lodert. Die Flammen tanzen. Man schaut ihnen zu oder schließt die Augen, lehnt sich an die aufgeheizten Kacheln. Angenehme Wärme erfüllt den Raum. Wie kaum ein Wohngegenstand steht der Kachelofen für Wohlgefühl – und ist schon lange nicht nur bei Romantikern beliebt. „Wir erleben einen totalen Run auf Kachelöfen“, erzählt Anton Wallner, Hafnermeister aus Graz. „Nicht nur von der älteren Generation. Auch bei jungen Leuten, die mit dem Kachelofen bisher eigentlich nicht viel zu tun hatten.“ Aber sie wollen nicht nur den Klassiker, den Kachelofen: „Generell Holzfeuerungen. Herde, Kaminöfen, Heizkamine. Alles, was mit Holz betrieben wird, ist hoch gefragt.“

Doch auf die Feuerstelle müssen sie derzeit lang warten. „Heuer wäre nichts mehr möglich. Einen Beratungstermin muss man derzeit Wochen im Voraus vereinbaren. Die Vorlaufzeit ist schon sehr lang, die Lieferanten haben teilweise bis zu einem Jahr Lieferzeit. Und dann entsteht so ein Kachelofen ja auch nicht von heute auf morgen“, sagt Wallner.

Wegen der hohen Energiekosten sind die Menschen auf der Suche nach Alternativen beim Heizen. Aber das ist nicht der einzige Grund für die hohe Nachfrage. „Ich erkläre sie mir auch mit der Angst vor einem Blackout. Wir haben das schon voriges Jahr gemerkt. Die Leute wollen unabhängig vom Strom eine andere Heizmöglichkeit haben, nicht gebunden und eben nicht fremdenergieabhängig sein.“

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