Wiener Originale

Ljuba Welitsch: Die Salome des 20. Jahrhunderts

Nach ihrer weltweiten Karriere als umjubelte Operndiva mit „sinnlichem Ton ihres berückenden Timbres“ nutzt Ljuba Welitsch ihr komisches Talent. In Kino-Klamauk-Klassikern.

Schicksalsjahr 1955. Die Besatzungszeit endet, der Staatsvertrag wird unterschrieben. Der erste große Transport mit Heimkehrern aus der UdSSR kommt in Wiener Neustadt an, Burgtheater und Staatsoper feiern die Wiedereröffnung, Österreich wird Mitglied der UNO.

Und die Ampel an der Kreuzung Getreidemarkt/Gumpendorfer Straße schaltet auf Rot. Eine filmreife Liebesgeschichte, eine Romanze, die bald überall in Wien für Gesprächsstoff sorgt, nimmt ihren Lauf. Die weltweit gefeierte Operndiva Ljuba Welitsch kommt in ihrem schwarzen Rover zu stehen. Sie lächelt den Mann an, der neben ihrem Wagen auf seinem Motorrad sitzt. Er trägt Polizeiuniform – und lächelt zurück.

Der Verkehrspolizist Karl Schmalvogel, der als Karajan von der Opernkreuzung zu einer Legende im Wien der Nachkriegszeit wird – weil er auf einem Podest stehend den Verkehr mit ausladenden Armbewegungen dirigiert – eruiert am Verkehrsamt die Telefonnummer der Lenkerin des Autos mit dem Kennzeichen W 4.907.

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