Walk of Häme

Ein Doppelwumms für die Weltherrschaft

Oder: Warum Ronaldo als globale Marke (noch) größer ist als King Charles III.

Noch gibt es ja keine rauchende Pistole als Beweis für die Urheber des Doppelwumms, der die Pipelines Nord Stream 1 und 2 schwer beschädigt hat. Der Kreml gibt wenig glaubwürdig das Unschuldslamm. Fix scheint bisher eigentlich nur: Die österreichische Regierung hat nichts damit zu tun.

Selbst in der alten Welt des Kalten Krieges, in die wir ja immer weiter hineinrutschen, kannte man solche Ostsee-Whirlpool-Bilder nur von der Kinoleinwand. „James Bond“-Raubersgschichten begannen regelmäßig mit solchen Vorfällen zum Beispiel im südchinesischen Meer oder im Weltall. Dort war dann aber als Überraschung im Plot nicht die böse Supermacht hinter dem Eisernen Vorhang verantwortlich, sondern ein steinreicher Bösewicht (Gert Fröbe mit fetter Katze oder hungrigem Krokodil oder so, damals waren die Tech-Unternehmer noch andere Typen als Elon Musk und Mark Zuckerberg), der versucht hatte, mit so einem Manöver die USA und Russland aufeinander zu hetzen, um dann in Ruhe die Weltherrschaft an sich ziehen zu können. Die Pipeline-Sprengung hätten wir damals mit Unterwasserkameras aus der Perspektive von Froschmännern mit turbinenbetriebenen U-Gleitern mitverfolgt. Ja, das war recht harmlos im Rückblick.

Wer etwas zu lachen oder zur Ablenkung haben will, kann gemütlich nach Großbritannien schauen, wo King Charles III nun nach und nach das Zepter in die Hand nimmt. Diese Woche wurden schon die ersten Geldscheine und Münzen mit seinem Profil veröffentlicht. Vielleicht ergibt sich ja an dieser Stelle eine unverhoffte Chance für alle, die den Brexit rückgängig machen wollen: Mit einem EU- plus Euro-Beitritt könnte man sich das Charles-Geld ersparen und das gute alte Queen-Pfund in Erinnerung behalten. Lustig auch das königliche Siegel (irgendwas mit CRIII), das natürlich gegen die globale Ronaldo-Marke CR7 auf ziemlich verlorenem Posten steht. Man kann schon gespannt sein, ob Ronaldo gar klagt.

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